Schweden wollte Microsofts Antrag, das Office-Format ooXML als ISO-Standard zuzulassen, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern zunächst unterstützen - InfoWeek
berichtete. Nun zieht das zuständige Swedish Standards Institute SIS sein positives Votum zurück. Der Grund: Laut neuen Informationen sei es bei der Abstimmung zu Unregelmässigkeiten gekommen. Ein Mitglied habe mehrere Stimmen angeworben, obwohl jeder Partei nur eine einzige Stimme zustehe. Schweden stimmt nun aber nicht etwa neu ab - dazu bleibt bis zum Stichtag am 2. Septbember keine Zeit. Stattdessen kommt aus Schweden nun eine Stimmenthaltung.
Konkret hat ein Microsoft-Mitarbeiter zwei Partnerfirmen per E-Mail die Teilnahme an der Abstimmung nahegelegt - sie müssten sich dazu zwar kostenflichtig beim SIS als Mitglied anmelden und die Gebühr selbst übernehmen, man könne dann aber sicher punkto Marketingunterstützung und Support etwas machen.
Dies gibt Jason Matusow, bei
Microsoft Director of Corporate Standards, in seinem Technet-Blog
offen zu. Er betont aber gleichzeitig, ein derartiges Vorgehen entspreche nicht Microsofts Firmenpolitik. Der betreffende Mitarbeiter habe denn auch sein fehlbares E-Mail nachträglich per Telefon für nichtig erklärt. Ausserdem sei das SIS umfassend informiert worden. Einen Einfluss auf die Abstimmung habe das Fehlverhalten des allzu eifrigen Mitarbeiters also nicht gehabt - und überhaupt: Auch
IBM, ein Proponent des Konkurrenzformats ODF, habe Firmen in Sachen ooXML-Abstimmung kontaktiert. Dennoch hätten alle Teilnehmer ihre Stimme ausschliesslich nach ihrer eigenen Überzeugung abgegeben.
(ubi)