Das beliebte Open-Source-CMS Joomla wird unter der General Public License veröffentlicht. Drittentwickler konnten bisher jedoch Ergänzungen, sogenannte Components, Modules und Templates (CMTs), auch mit einer proprietären Lizenz anbieten. In Zukunft sieht das Kernentwicklerteam dies nicht mehr so gerne: Ein neuer
License-FAQ erklärt, nach Meinung des Teams seien viele Erweiterungen als abgeleitete Werke zu verstehen und demnach ebenfalls der GPL unterstellt. Abweichungen von diesem Prinzip müssten von Fall zu Fall abgeklärt werden.
Die Aufforderung, doch bitte in ihren Produkten die GPL ebenfalls einzuhalten, ist den Entwicklern proprietärer Erweiterungen sauer aufgestossen. Ihr Verband, die Joomla Commercial Developers' Alliance, macht in einem
offenen Brief aus seiner Enttäuschung über die neue Doktrin keinen Hehl.
Man fühlt sich vor allem deswegen übergangen, weil gerade die bisherige implizite Erlaubnis im Sinn eines Gentlemans' Agreement viele Entwickler überhaupt erst dazu gebracht habe, CMTs mit proprietärer Lizenz anzubieten und bisher für die Lizenz zur kommenden Joomla-Version 1.5 sogar die Rede davon gewesen sei, proprietäre Erweiterungen explizit zu gestatten.
(ubi)