Die 50 Jahre alte Programmiersprache Fortran wird wegen ihrer starken mathematischen Fähigkeiten, speziell bei Matrixberechnungen, in der Wissenschaft nach wie vor sehr geschätzt. Nun bringt Sun eine Art Nachfolger namens Fortress, und dies erst noch als Open Source unter einer BSD-Lizenz. Ein Interpreter, der auf einer Java Virtual Machine aufsetzt, sowie die Sprachspezfikationen stehen
zum Download bereit. Einen herkömmlichen Compiler gibt es nicht.
Ein Ziel der Entwicklung von Fortress, so Sun, war die optimale Nutzung moderner Hardware mit Mehrkernprozessoren und hochparalleler Systeme. Ausserdem habe man bei der Konzeption der Sprache berücksichtigt, was man von Java gelernt habe. Im Fokus sei die Anwendung dynamischer Kompilation auf "high productivity computation." Die Syntax lehnt sich eng an mathematische Notation an - so könnten Fachleute eine in mathematischen Begriffen vorliegende Problemstellung rasch in ein lauffähiges High-Performance-Programm umsetzen. Dies ist ganz im ursprünglichen Sinn von Fortran: Die Abkürzung steht für "Formula Translation System".
(ubi)