cnt

Hightech-Standort Europa akut gefährdet

Die europäische Hightech-Industrie verliert gegenüber Asien und den USA an Boden - mit einigen Anstrengungen könnten aber bis vier Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.
15. November 2005

     

Nur 17 Prozent der weltweit grössten Hightech-Unternehmen stammen derzeit noch aus Europa. Besonders betroffen ist die Software-Industrie - hier erreichen nur gerade drei europäische Unternehnen Umsätze von über einer Milliarde Euro, in den USA sind es immerhin deren 14. Diese Erkenntnisse hat die Beratungsfirma McKinsey in einer Studie veröffentlicht.

Als Gründe für die europäische Hightech-Misere sieht McKinsey die hohe Fragmentierung des Markts, einen relativ kleinen Pool an Management-Talenten vergleichsweise geringe Investitionen in Forschung und Entwicklung (Europa 2003: 189 Millionen Dollar, USA 2003: 268 Milliarden) sowie die auch sonst oft vorgebrachten "ungünstigen Rahmenbedingungen."


Es gibt aber laut McKinsey durchaus Hoffnung: Falls es den europäischen Hightech-Unternehmen gelingt, ihren Anteil am weltweiten Bruttoinlandprodukt auf das Durchschnittsniveau anderer Industrien zu heben (30 Prozent), könnten in Europa bis zu vier Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Dazu sollten sich die Firmen auf vier Handlungsfelder konzentrieren: Ein wachstumsorientiertes Speed-to-Scale-Geschäftsmodell, Talentmanagement, eine sowohl langfristig als auch auf kurzfristige Gewinne ausgerichtete Kapitalstruktur sowie eine aktive Gestaltung des Umfelds, zum Beispiel durch Aufbau von Clustern (Ansammlungen von Experten in Unternehmen, Verwaltungen und Bildungseinrichtungen) oder beim Setzen von Standards. (ubi)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER