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Windows Phone 7: Erster Eindruck
Quelle: Vogel.de

Windows Phone 7: Erster Eindruck

Microsoft hat am Donnerstag erstmals zwei Prototypen von Windows-Phone-7-Geräten in der Schweiz gezeigt.
20. August 2010

     

Voraussichtlich Mitte Oktober – der genaue Release-Termin steht noch aus – wird Microsoft zusammen mit Hardware-Partnern erste Geräte mit dem neuen Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 in der Schweiz lancieren. Am Donnerstag hat der Softwareriese der Schweizer IT-Presse erstmals zwei Prototypen mit dem OS demonstriert. Dabei konnten die Geräte auch kurz ausprobiert werden.


Der erste Eindruck: Microsoft hat seine Hausaufgaben gemacht. Nichts mehr an den Windows Phone 7 Handys erinnert an die stark Windows-orientierten User Interfaces früherer Windows-Mobile-Telefone – die selten für Begeisterung sorgten. Positiv ausgedrückt lässt sich sagen: Windows Phone 7 vereint die Vorteile des iPhones mit denen der Android-Plattform. Aber: Der "Ahh"- und "Ohh"-Effekt, den man hatte, als man damals erstmals ein iPhone in der Hand hielt, stellt sich bei Windows Phone 7 nicht ein.

Beim Home-Screen fällt auf, das vieles in Bewegung ist. In den sogenannten Tiles – die blauen Quadrate, aus denen der Home-Screen besteht und hinter denen sich die sogenannten Hubs befinden – können verschiedene Infos dargestellt werden. Ausserdem können die Tiles frei angeordnet werden – was ganz ans iPhone erinnert. Auffallend ist sicher der Social Hub, diese fasst sämtliche Informationen von sozialen Netzwerken zusammen und zeigt zu einem Kontakt auch gleich die neusten Status-Meldungen von Facebook oder die neuesten Fotos von Windows Live. Die Möglichkeit, rund um einen Kontakt mehr machen zu können als nur eine SMS zu senden oder ihn anzurufen, kennt man schon aus Android – und hier besteht sicher ein Vorsprung zum iPhone. Ebenfalls an Android erinnernt die enge Verknüpfung mit den übrigen Online-Diensten von Microsoft – beispielsweise mit Bing oder Bing Maps. So kann man sich aus einem Kontakt direkt die Adresse des Kontaktes auf der Landkarte und auf Wunsch auch gleich die Route bis zu dieser Adresse anzeigen lassen. Ebenfalls auffallend ist, dass die Geräte äusserst (und Windows-Mobile-untypisch) flink reagieren und die Multi-Touch-Bedienung sich hinter der des iPhone nicht zu verstecken braucht. Ausserdem sind die Geräte Multitasking-fähig.

Mit Windows Phone 7 wird sich auch an der Zusammenarbeit zwischen Microsoft und den Hardware-Herstellern einiges ändern – was in weiten Teilen bereits bekannt war. So wird es für die Gerätehersteller nicht mehr möglich sein, eigene Interfaces über das Microsoft-OS zu stülpen. Zudem wird Microsoft in Zukunft den Update-Prozess in der Hand halten – sprich sämtliche Telefone mit Windows Phone 7, die sich im Umlauf befinden, werden auf demselben Software-Stand sein.


Zum Thema Marketplace hielt sich Microsoft noch bedeckt. App-Entwickler müssten für die Lancierung von Windows Phone 7 Apps zertifiziert sein und die fertigen Apps Microsoft zur Prüfung vorlegen. Man wolle jedoch eine offene Politik verfolgen wenn es darum geht, Apps nicht zuzulassen. Die genauen Policies – etwa wenn es um erotische Inhalte geht – würden aber in den nächsten Wochen folgen. Ausserdem stellten die Microsoft-Vertreter in Aussicht, dass es nach dem Launch im B2B-Bereich Pläne gebe, dass Firmen Apps auch ohne den Umweg über den Marketplace auf die Telefone ihrer Mitarbeiter bringen können. Auch weitergehende Funktionen für den B2B-Bereich wie etwa die Möglichkeit, VPN-Verbindungen herzustellen, würden folgen. Nach dem Launch im Oktober werde man hier eine Roadmap präsentieren.

(mw)


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