Internet Explorer stösst RealNames vor den Kopf

Indem User, die sich vertippen, auf MSN Search umgeleitet werden, erntet Microsoft Kritik der alternativen Anbieter von Webadressen.
27. September 2001

     

Wie bereits berichtet hat Microsoft beim Internet Explorer mit einer neuen Funktion dafür gesorgt, dass die User bei der Eingabe einer ungültigen Webadresse direkt auf MSN Search weitergeleitet werden. Damit handelt sich nun Microsoft die Kritik von RealNames und XTNS ein, beides Anbieter von alternativen Webadressen. Die RealNames-Adressen erlauben es einer Firma, Einträge wie beispielsweise Ford ohne www. und .com zu reservieren. Gibt ein Anwender nur Ford in den Microsoft-Browser ein, landet er schliesslich trotzdem auf der Site des Autoherstellers. Die Firma XTNS hingegen hat sich darauf spezialisiert RealNames-Adressen weiterzuverkaufen, die in der Nähe von vollständigen URLs liegen, wie etwa www.ford.co. Bei einem solchen Vertipper wurde der Anwender dann trotzdem auf www.ford.com weitergeleitet - sofern Ford mit XTNS zusammenarbeitete. Beide Firmen fühlen sich nun hintergangen, da die Anwender in jedem Fall auf MSN Search weitergeleitet werden. Das Verhalten von Microsoft ist insofern erstaunlich, als der Softwarehersteller an RealNames beteiligt ist. Die alternativen Webadressen von RealNames (AOL unterhält mit den sogenannten Keywords übrigens ein ähnliches System) werden jedoch von der Internet-Behörde seit jeher mit Argwohn betrachtet, da sie zwar auf dem allgemeingültigen Domain-System aufsetzen, dieses aber vor allem deshalb torpedieren, weil sie proprietär und an den Browser oder zusätzliche Plug-ins gebunden sind.


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