Vergangene Woche sorgten Google und Verizon mit einem angeblichen Abkommen für Schlagzeilen, wonach der Suchmaschinenprimus dem Netzspezialisten Geld für eine bevorzugte Behandlung seiner Inhalte bezahlen soll (Swiss IT Magazine berichtete). Nun haben sich die beiden Unternehmen grundsätzlich zur Netzneutralität bekannt und ein gemeinsames Regelwerk für ein offenes Internet präsentiert. Sie lassen sich aber auch ein Hintertürchen offen und betonen, dass für das mobile Internet andere Regeln gelten.
User sollen generell Zugriff auf alle legalen Internet-Inhalte bekommen und diese ohne Einschränkung abrufen können. Ausserdem sollen diskriminierende Praktiken verboten werden. Provider dürfen also keine Inhalte, Anwendungen oder Services bevorzugt behandeln – auch nicht gegen Geld. Transparenzkriterien sollen derweil dafür sorgen, dass Provider Kunden über zur Verfügung stehende Dienste informieren. Applikations- und Inhalte-Anbieter sollen über mögliche Eingriffe in den Netzwerkverkehr informieren. Sämtliche Regeln gelten allerdings nur für das drahtgebundene Internet und lassen das mobile Internet aussen vor – abgesehen von der Transparenzregel. Im mobilen Internet herrsche laut den beiden Unternehmen mehr Wettbewerb und der Markt verändere sich schnell.
Überwacht werden soll die Einhaltung der Regeln von der US-Regulierungsbehörde. Im Falle eines Verstosses sollen Strafen bis zu 2 Millionen Dollar ausgesprochen werden.
(abr)