Wie der Arbeitsmarktspezialist Prof. George Sheldon von der Universität Basel gestern im Rahmen einer Veranstaltung der Java User Group Schweiz (JUGS) erklärte, hat die Informatik kein generelles Imageproblem. Vielmehr sei die aktuell angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt teilweise hausgemacht. In erster Linie sei das Platzen der Dot-Com-Blase um die Jahrtausendwende daran Schuld: Diese hätte zu einem markanten Stelleneinbruch geführt und potentiell Interessierte abgeschreckt. Mit der ausbildungsbedingten zeitlichen Verzögerung würde sich dies nun auf den Arbeitsmarkt auswirken. Wie Sheldon weiter ausführte, wären Bildungsinitiativen in dieser Situation völlig fehl am Platz. Statt dessen sollte man dem Professor zufolge den aktuellen Mangel mit Spezialisten aus dem Ausland überbrücken, aber auch brachliegende Potentiale besser nutzen. Dazu gehörten etwa Frauen, ältere Arbeitnehmer und Quereinsteiger. Ausserdem müsste die allgemeine Informatikkompetenz in der Bevölkerung erhöht werden.