Mitte September hat der Europäische Gerichtshof die von der EU-Kommission verhängte Rekord-Strafe gegen
Microsoft bestätigt (InfoWeek
berichtete). Verlangt wurde dabei unter anderem, dass innert 120 Tagen bestimmte Schnittstellen offenzulegen seien. Nun kommt Microsoft diesen Forderungen nach: Wie die EU-Kommission bekanntgab, würden die Spezifikationen der Schnittstellen nun auch an Entwickler freier Software herausgegeben. Ausserdem hätten die Redmonder die Bedingungen für die zur Nutzung der patentierten Informationen nötigen Lizenzen geändert und die Preise gesenkt. Den Herstellern freier Software soll darüber hinaus mit zwei neuen Lizenzmodellen entgegengekommen werden.
Nach dem erstinstanzlichen Urteil vom September hatte sich Microsoft weitere rechtliche Schritte (d.h. die Berufung vor dem Europäischen Gerichtshof) vorbehalten. Nun scheint man in Redmond eingesehen zu haben, dass die Chancen für einen Erfolg auch da schlecht stehen.
Vorbei ist das langjährige Hick-Hack zwischen Microsoft und der EU-Kommission aber dennoch nicht. Die Brüsseler Wettbewerbshüter erwägen nun nämlich, ein weiteres, nachträgliches Bussgeld zu erheben, da Microsoft jahrelang ungerechtfertigte Lizenzgebühren für die jetzt offengelegten Schnittstelleninformationen erhoben hätte.
Fortsetzung folgt.