Nachdem die Kritik am Kopierschutz XPC immer lauter geworden und jüngst sogar
Microsoft dem Chor beigetreten ist, zieht
Sony BMG nun die Konsequenzen. Mehrere Millionen CDs werden in den USA zurückgerufen. Wer eine der CDs gekauft habe, könne sie kostenlos umtauschen.
In den acht Monaten, seit der Kopierschutz implementiert wurde, seien über 4,7 Millionen CDs ausgeliefert worden. Davon seien über 2,1 Millionen bereits verkauft. Zum Einsatz kam der umstrittene Kopierschutz allerdings nur in den USA – es ist aber nicht auszuschliessen, dass einige Exemplare als Ferien-Mitbringsel oder über Online-Auktionen auch nach Europa gelangt sind.
Der XPC-Kopierschutz wird heftig kritisiert, weil er ähnlich einem Schädling funktioniert. Er versteckt sich auf dem betroffenen System und lässt sich kaum mehr entfernen. Vergangene Woche wurden erste Schädlinge entdeckt, die die XPC-Funktionalitäten zum Angriff auf PCs nutzen.
Sony bedauert nach eigener Aussage die Unannehmlichkeiten, die den Kunden durch XPC entstanden sind. Dennoch werde man auch künftig nach Möglichkeiten suchen, wie die Kunden ihre Musik "flexibel" anhören könnten. Die flexibelste Möglichkeit allerdings – der völlige Verzicht auf Kopierschutz – dürfte dabei wohl nicht gemeint sein.
Zunächst sieht sich Sony allerdings einigen Schadenersatzklagen gegenüber. Weitere Klagen dürften folgen, scheint Sony doch in seinem XPC-Kopierschutz unter Verstoss gegen die freie LGPL-Lizenz Teile des Open-Source-Encoders Lame benutzt zu haben.