Nachdem vorgestern bereits der Linux-Distributor Red Hat sich gegen die von SCO erhobenen Vorwürfe, Linux könnte Unix-Quellcode und damit geschütztes geistiges Eigentum enthalten, per Klage wehrt, hat sich nun offenbar auch
IBM zu einer Klage aufgerafft. Dies berichten US-Medien und die Nachrichtenagentur Reuters. Details zur Klage wurden bisher allerdings nicht bekannt.
SCO hat zu Beginn des Jahres verschiedenen Linux-Exponenten vorgeworfen, sie würden geschützte Unix-Quellcodes in ihren Produkten verwenden. Gegen IBM wurde speziell ins Feld geführt, Big Blue hätte unrechtmässig Unix betreffende Geschäftsgeheimnisse an die Open-source-Gemeinschaft weitergegeben und damit SCO geschadet. Erst im Juni wurde die Klage von SCO auf über 3 Milliarden US-Dollar erweitert und der Vertrieb der IBM-Unix-Variante AIX verboten. Gleichzeitig wurden 1500 der grössten kommerziellen Linux-Anbieter und -Nutzer aufgefordert, den "illegalen" Linux-Code von SCO zu lizensieren. Offensichtlich versucht das angeschlagene Unternehmen damit, über Nutzungsgebühren an Linux wieder zu Geld zu kommen.
Ein Analysten-Panel, das anlässlich der derzeit stattfindenden LinuxWorld durchgeführt wurde, kam gestern ausserdem zum Schluss, dass SCO seine Glaubwürdigkeit verspielt habe. Die Firma wende völlig unangebrachte Mittel an, schade der Branche erheblich und hätte wohl keine Zukunft mehr als Anbieter von Unix-Derivaten, so die Analysten.