Kein geringerer als Microsofts Cheftechnologe Bill Gates will heute morgen die Entwicklergemeinde auf der
Microsoft Professional Developers Conference (PDC), die diese Woche in Orlando, Florida, stattfindet, von seiner neuen Strategie ".Net" zu überzeugen versuchen. Von Gates Überzeugungsarbeit hängt einiges ab: Sollten die Entwickler den Paradigmenwechsel nämlich nicht mitmachen, dürfte Microsofts Vision der "Software-as-a-service" beerdigt werden, bevor sie richtig gestartet wurde.
Erst Ende Juni haben die Redmonder an ihrem Forum 2000 einen ersten Blick auf ihre .Net-Plattform gewährt. Dabei handelt es sich um Tools und Services, mit denen bestehende Microsoft-Software über das Web mit den unterschiedlichsten Devices genutzt werden kann.
Während der letzten Wochen hat Microsoft Stück für Stück einige Komponenten der .Net-Initiative enthüllt, darunter etwa die C#-Programmiersprache, die neue ASP-Generation ASP+, die XML und das Simple Object Access Protocoll (SOAP) unterstützt, sowie die neue Version 7.0 der Visual-Studio-Entwicklungsumgebung, die noch diesen Sommer auf den Markt kommen und wohl Visual Studio.Net genannt werden dürfte. All diese Technologien sollen an der PDC diese Woche detaillierter vorgestellt werden.
Erwartet wird auch, dass Microsoft ihr sogenanntes .Net-Framework im Detail präsentiert. Das .Net-Framework basiert auf dem Component Object Model (COM) von Windows 2000 und soll die Entwicklung, das Deployment und die Wartung der .Net-Services und -Applications ermöglichen.
Die erste Generation von .Net-Servern wird mit Produkten wie SQL Server 2000, Exchange Server 2000 oder Commerce Server 2000 bereits diesen Herbst erwartet. All diese Backoffice-Produkte werden über XML (resp. der Microsoft-Entwicklung XLANG) Daten mit anderen Anwendungen austauschen können. Der weitere Fahrplan sieht vor, dass in der zweiten Hälfte 2001 als erste .Net-Client-Plattform Windows.Net erscheint, das bisher als "Whistler" bekannt war. Ein Jahr später ist dann Windows.Net 2.0 (CN "BLackcomb") geplant.