IT hilft, Umwelt und Budgets zu schonen

Die Informationstechnologie beschleunigt unser Arbeiten und macht viele Abläufe effizienter. Für den Betrieb von Servern, Netzwerken, PCs und Smartphones wird viel Strom gebraucht – die IT trägt aber auch wesentlich dazu bei, Energie einzusparen und dadurch Umwelt und Budgets zu entlasten. Doch viele Unternehmen nutzen noch nicht das volle Potential an Einsparmöglichkeiten, die ihnen die Technologie und diverse Lösungen bieten. Dabei ist das einfacher, als viele Anwender denken.
30. Mai 2010

     

Wie gross ist eigentlich der Stromverbrauch durch die IT?

Joanna Hafenmayer: Schätzungen besagen, dass die globalen Informatiksysteme inklusive Herstellung, Betrieb in Unternehmen und Haushalten sowie Entsorgung zwei bis vier Prozent des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen. Die Tendenz ist steigend.


Inwiefern hilft die Informationstechnologie, Energieverbrauch zu senken?

Hafenmayer: Das enorme Einsparpotential liegt vor allem im Beitrag zur Reduktion der übrigen 96 bis 98 Prozent des Energieverbrauchs. Die grössten Anteile fallen dabei in der Schweiz mit je ungefähr 30 Prozent auf Mobilität und Gebäude.
Bei Gebäuden kann Software beispielsweise helfen, den Energieverbrauch zu modellieren und den Umwelteinfluss auf zweifache Weise zu reduzieren: durch ein verbessertes Gebäudedesign bei Neubauten und durch die Betriebsoptimierung von bestehenden Gebäuden.


Wodurch können Unternehmen den grössten Einspareffekt erzielen?
Hafenmayer: Der grösste Hebel für Einspareffekte findet sich wohl im Ersatz von unnötiger Mobilität durch virtuelle Kommunikation. Diese führt zu einer starken Reduktion von Geschäftsreisen und damit zu einer Senkung der Umweltbelastung wie auch der Kosten. Für Microsoft selbst ergab sich durch den Einsatz von Unified Communication ein Nutzen von rund 210 Millionen US-Dollar jährlich und eine Amortisationszeit von nur zwei Monaten. Dass dieses erstaunliche Ergebnis nicht ungewöhnlich ist, zeigt eine Studie von Forrester Research.


Warum kann es sich auch unter Umweltaspekten lohnen, IT-Services und -Bereiche auszulagern?
Hafenmayer: Hosting-Anbieter verbrauchen in der Regel pro Nutzer und Service weniger Energie, da sie ihre Systeme optimal auslasten und von Skaleneffekten profitieren können.
Das Hosting von Services ist schon lange etabliert, beispielsweise für Webseiten und E-Mail. Mittlerweile können auch komplette Kommunikationslösungen mit per Netz genutzt werden. Microsoft bietet mit den gehosteten BPOS-Lösungen – das sind Office- und Kommunikationsservices – Nutzern zum Beispiel Videokonferenzen, die sie im Abo über eine monatliche Gebühr pro Nutzer bezahlen. Die Zahl der Nutzer und die Nutzungsdauer lassen sich flexibel verändern. Unternehmen brauchen so keine unnötigen Server zu unterhalten.


Haben Sie einen konkreten Tipp direkt für den Anwender, wie er durch IT sparen kann?
Hafenmayer: Hier empfehle ich drei einfache Massnahmen, die in der Menge eine grosse Wirkung entfalten:
1. PC und Peripheriegeräte ausschalten – nur ein Drittel des Hardware-Energieverbrauchs entsteht bei der aktiven Nutzung;
2. Energiesparoptionen des Betriebssystems richtig einstellen – Windows 7 wurde für eine längere Akkulaufzeit entwickelt, reduziert beispielsweise die Bildschirmhelligkeit automatisch, wenn der PC eine Weile nicht genutzt wird, beim Abspielen von DVDs wird weniger Energie verbraucht, und Dienste wie Bluetooth werden erst eingeschaltet, wenn sie auch wirklich benötigt werden;
3. weniger drucken.


Joanna Hafenmayer ist Citizenship & Sustainability Officer bei Microsoft Schweiz.
Weitere Informationen unter www.microsoftbusiness.ch.




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