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W3C verabschiedet XProc-Spezifikation
Quelle: Vogel.de

W3C verabschiedet XProc-Spezifikation

Mit dem neuen Framework lassen sich komplexe Business-Prozesse auf standardisierte Weise in XML beschreiben.
12. Mai 2010

     

Das World Wide Web Consortium W3C hat die XProc-Spezifikation nach mehrjähriger Entwicklung verabschiedet und unter dem Titel „XProc: An XML Pipeline Language" als offizielle Empfehlung veröffentlicht. Mit Xproc lassen sich Business-Prozesse auf XML-Basis verwalten. Es handle sich um ein Standard-Framework zur Komposition von XML-Prozessen, das „die Automatisierung, die Aneinanderreihung und das Management von komplexen Berechnungen mit Hilfe von XML" erleichtere, teilt das W3C mit.


XML sei unglaublich flexibel, meint Norman Walsh, einer der Autoren der XProc-Spezifikation. Er könne ohne zu überlegen Standards zum Speichern, Validieren, Abfragen, Transformieren, Beschreiben und Verbinden von XML-Daten aufzählen. Was bisher jedoch gefehlt habe, sei ein Standard, der die Kombination von XML-Daten zum Zweck der Ausführung einer bestimmten Aufgabe beschreibe – und genau das ermögliche XProc.


Mit Xproc könne man die folgenden sechs Operationen in eine sinnvolle und korrekte Abfolge bringen, führt die W3C-Mitteilung als Bespiel an: Man nehme den Feed eines Newstickers (1), entnehme diesem Angaben zur einem bestimmten Unternehmen und kontaktiere damit per Web-Service eine Börsen-Datenquelle (2), füge den aktuellen Aktienkurs der gesuchten Firma in den Feed ein (3) und ergänze dies noch mit Hintergrundinformationen aus einer Datenbank (4). Den derart aufgebrezelten Newsfeed könne man den Nutzern dann auf unterschiedliche Weise zukommen lassen, zum Beispiel für den Druck aufbereitet (5) oder ergänzt durch ein Online-Formular (6), mit dem sich gleich die Aktien des Unternehmens kaufen lassen. XProc steuere dabei eine ganze Reihe von Prozessen, die wiederum mit Standards wie XQuery, XSLT, XSLT-FO, XForms und HTML definiert werden.


Der Vorteil laut W3C: Da XProc ebenfalls auf XML basiere, könnten für die Erstellung, Transformierung und Validierung der Prozessabfolge die gängigen XML-Tools genutzt werden. Bisher habe es für solche Aufgaben keinen XML-Standard gegeben, und es seien jeweils Ad-hoc-Lösungen zum Einsatz gekommen, die sich wegen fehlender Normierung nur schwer mit anderen Partnern in der Supply-Chain gemeinsam nutzen liessen.




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