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Wassergekühlter Supercomputer von IBM und ETH
Quelle: Vogel.de

Wassergekühlter Supercomputer von IBM und ETH

Der neuste Supercomputer der ETH Zürich leistet zwar „nur“ 6 Teraflops, überzeugt jedoch mit ganz anderen Eigenschaften: Aquasar, der zusammen mit IBM gebaut wurde, wird nämlich zu einem grossen Teil mit warmem Wasser gekühlt und gibt die abgeführte Wärme weiter.
6. Mai 2010

     

Die ETH Zürich hat heute Donnerstag einen neuartigen, wassergekühlten Supercomputer in Betrieb genommen. „Aquasar“, so heisst der Rechner, ist das erste Produkt eines vor einem Jahr gestarteten, dreijährigen Forschungsprogramms der ETH und IBM (Swiss IT Magazine berichtete). In dessen Rahmen wollen die beiden Partner, zusammen mit der ETH Lausanne, den Weg zu emissionsärmeren und energiesparenderen Rechenzentren und Hochleistungscomputern ebnen. ETH-Präsident Prof. Ralph Eichler spricht gar von der Vision des Null-Emmissions-Datecenters. Mit Aquasar hat man laut John Kelly, Senior Vice Preisdent IBM Research, nun auf jeden Fall einen ersten, grossen Durchbruch für das Computing der Zukunft geschafft.


Aquasar besteht aus total 42 IBM Bladecenter Servern die in insgesamt drei Chassis verteilt sind. Hinzu kommen ein Storage Server und ein Infiniband Kommunikations-Equipment. Der Supercomputer kommt so auf eine Leistung von 6 Teraflops und verbraucht dabei etwa 20 Kilowatt.


Während eines der drei Chassis noch herkömmlich mit Luft gekühlt wird, kommt in den anderen beiden neu Wasser zum Einsatz und zwar warmes Wasser, 60 Grad heiss. Wieso nutzt man zur Kühlung der Chips nicht kaltes Wasser? Laut Dr. Bruno Michel vom IBM Zurich Research Laboratory bietet warmes Wasser im Gegensatz zu kaltem den grossen Vorteil, dass es sich viel besser wieder nutzen lässt, die „Verwendbarkeit der Energie“ sei viel grösser. Wiederverwendet wird die Energie im konkreten Fall im Heizsystem der ETH. Die eingesetzte Wasserkühlung basiert auf Forschungen des Schweizer IBM-Labors in Rüschlikon, die man bereits 2008 aufgenommen hat.


Insgesamt werden laut den Forschern mit Aquasar 75 Prozent der Energie der Blades wieder genutzt und insgesamt bis zu 40 Prozent weniger Energie verbraucht. Damit sollen die totalen Energiekosten um die Hälfte gesenkt werden können. Gleichzeitig stellt man bezüglich Emissionswerten und Performance mehrere Weltrekorde auf: Aquasar bietet im Vergleich zu anderen Supercomputern laut IBM am meisten Megaflops pro Watt und pro Gramm C02.


Mehr zum neuen Supercomputer Aquasar lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe des Swiss IT Magazine.




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