Digital-TV: Cablecom-Karte funktioniert nur mit brandneuen Geräten

Cablecom-Kunden, die für Digital-TV auf eine Set-top-Box verzichten wollen, steht als Alternative neu eine Karte zur Verfügung. Diese basiert aber auf dem CI-Plus-Standard, der nur von den allerneuesten Fernsehgeräten unterstützt wird.
5. Mai 2010

     

Eine neue Karte soll Cablecom-Kunden das digitale Fernsehen auch ohne Set-top-Box ermöglichen. Eine solche Karte nützt laut einem Bericht des "Kassensturz" aber nur den wenigsten Kunden etwas und diene vor allem dazu, den Zuschauer besser zu kontrollieren. Die Karte muss in ein Modul gesteckt werden, das dann am Fernseher angeschlossen wird. Dazu benötigt das TV-Gerät allerdings eine entsprechende Schnittstelle. Zudem basiert die Karte auf dem CI-Plus-Standard, der nur von Geräten der allerneuesten Generation gelesen werden kann. Dem "Kassensturz" zufolge werden somit rund 450‘000 Konsumenten ausgeschlossen, die in den vergangenen drei Jahren einen Fernseher mit Schnittstelle gekauft haben, der aber mit dem älteren CI-Standard funktioniert.


Laut Simonetta Sommaruga, Präsidentin für Konsumentenschutz, kommt Cablecom mit der neuen Karte vor allem der Werbeindustrie entgegen. Denn vor allem diese und die privaten Fernsehstationen verwenden die CI-Plus-Technologie. Damit können sie festlegen, welche Sendungen aufgenommen werden dürfen oder auch, dass der User bei aufgenommenen Sendungen die Werbung nicht weiterspulen kann.


"Würden wir nicht auf CI-Plus setzen, würden wir Gefahr laufen, in Zukunft von einzelnen Programmanbietern ausgeschlossen zu werden", begründet Product-Manager Steffen Scheunemann den Cablecom-Entscheid im "Kassensturz". Derweil fordert die Schweizerische Stiftung für Konsumentenschutz vom Bundesrat eine Nachbesserung zum neuen Radio- und Fernsehgesetz.

(abr)


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