Dieses Wochenende ist von den russischen Spezialisten des Kaspersky Lab ein Virus entdeckt worden, der alle Virenscanner unterwandern kann. Zwei Hacker hatten den Virus offenbar Ende August programmiert. Der Virus nutzt dabei ein spezielles Feature des NTFS-Filesystems von Windows NT/2000. Dabei unterteilt der Schädling Dateien in mehrere Streams, um den Rechner zu infizieren. Bei Windows 9x wurde vom FAT-Dateisystem nur ein Data-Stream zugelassen, nämlich der Programm-Code selbst. Die neuen Windows Versionen ermöglichen auch eine Vielzahl Nebenstreams in einer Datei, die als eigenständig ausführbare Programm- oder Service-Module ausgeführt werden können. Diese Technologie macht sich der Unhold jetzt zu nutzen. Der Virus, der sich auch W2K.Streams nennt, stelle aber im Moment noch keine Gefahr dar, da er sich nur im Hauptstream einschleicht, welcher ohnehin von den Viren Scannern überprüft werde. Würde eine neue Variante allerdings andere Streams attackieren, wären alle gängigen Antivirenprogramme machtlos und müssten komplett überarbeitet werden, so Eugene Kaspersky, Leiter des Kaspersky Labs.
(mw)