

Kein iPad-Killer, sondern eine "Distributionsplattform ohne Preisdiktat und Zensur" sei das Wepad, teilt dessen gleichnamiger Hersteller mit. Die Wepad GmbH befindet sich derzeit in Gründung – dahinter stehen die deutschen Firmen Neofonie und 4tiitoo – und hat gestern in Berlin einen lauffähigen Prototypen eines Tablet-Geräts im iPad-Stil samt zugehöriger Mediendistributionsplattform sowie ersten Medienpartnern vorgestellt: Der Hamburger Verlag Gruner + Jahr will seine Magazine wie den "Stern" künftig nicht nur auf dem iPad, sondern auch auf anderen Tablets wie eben dem Wepad veröffentlichen. Auch die Schweizer Verlagsgruppe Ringier sei mit "Cicero" und "Schweizer Illustrierte" von Anfang an dabei, wie der Hersteller mitteilt. Die Aufteilung der Erlöse sei bei der Wemagazine-Plattform günstiger als bei Apple, hält Wepad fest.
Laut einem Bericht von "Spiegel Online" war der vorgestellte Prototyp allerdings alles andere als funktionsfähig: Auf dem Bildschirm sei lediglich ein Demonstrationsfilm gelaufen, der Touchscreen sei weder direkt vorgeführt worden, noch hätten die anwesenden Medienvertreter das Gerät selbst in die Hand nehmen können. Ursprünglich habe der Hersteller angekündigt, das Gerät werde in Deutschland noch vor dem iPad ausgeliefert. Daraus wird nun wohl definitiv nichts, und ob das Wepad überhaupt ab Juli in kleinen Stückzahlen und später massenweise zu haben sein wird, steht noch in den Sternen.
Angekündigt wurde jedenfalls folgendes: Ein Basismodell mit 16 GB Speicher und WLAN für 449 Euro und ein UMTS-Modell mit GPS, 32 GB sowie hardwaregestützer Full-HD-Wiedergabe für 569 Euro. Beide Modelle bieten einen 11,6-Zoll-Multitouch-Screen mit 1366 x 768 Pixel, einen Atom-N450-Prozessor, eine Webcam, zwei USB-Ports und einen SDHC-Slot, der sich auch für die Speichererweiterung nutzen lässt. Das Gerät läuft unter Linux und unterstützt sowohl native Anwendungen als auch Java- und AIR-Anwendungen sowie Android-Apps. Die Akkulaufzeit wird mit sechs Stunden angegeben.