Herr und Frau Schweizer wollen virtuellen Amtsschalter

In einer Studie zeigt das GfS-Forschungsinstitut, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung die einfachen Behördengänge lieber via Internet erledigen will.
15. August 2003

     

Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung will am Amtschalter nicht mehr Schlange stehen und Behördengänge online zu Hause erledigen. Für 83 Prozent der über 18-jährigen in der Schweiz steht das online Melden der Adresse an die Behörden zu oberst auf der Wunschliste. Dies zeigt eine vom GfS-Forschungsinstitut telefonisch durchgeführte repräsentative Umfrage bei 1000 Personen aller Sprachregionen zu den Erwartungen an staatliche Internetangebote. An zweiter Stelle steht der Wunsch, sich online auf offene Stellen bei Bund, Kanton oder Gemeinde bewerben zu können. Am drittwichtigsten ist den Schweizern das Wählen oder Abstimmen per Internet. 52% der volljährigen Schweizerinnen und Schweizer, die über einen Internetzugang verfügen, würden dieses Angebot sehr begrüssen. 20% würden es eher begrüssen, während nur 8% ganz und 14% eher darauf verzichten möchten.


Um die Wünsche umzusetzen, müssten allerdings die staatlichen Webauftritte stärker vernetzt werden, eine Forderung, der sich die Schweizerische Bundeskanzlei bereits annimmt, soll doch das Projekt www.ch.ch, das alle drei Staatsebenen (Bund, Kantone und Gemeinden) vereint, im November einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Befürchtung, der Kontakt zwischen Bevölkerung und Behörden könnte durch solche Portale ganz verloren gehen und der Schalterbeamte überflüssig werden, weisen die Autoren der Studie zurück. Menschen, die über keinen Internetzugang verfügen, werden auch in naher Zukunft den realen und nicht den virtuellen Schalter benützen. (mh)


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