Das oft gehörte Argument "Konzentration auf das Kerngeschäft" steht für Grossunternehmen nicht an erster, sondern an zweiter Stelle als Grund für Outsourcing von IT-Funktionen. An erster Stelle steht das Kostenargument, an dritter Gewinnung von Flexibilität und Adaptivität. Dies zumindest ist das Resultat einer Studie von Cap Gemini Ernst & Young. Weltweit wurden 60 Führungskräfte von Grossunternehmen mit mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz befragt.
88 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten fünf Jahren Teile ihres Kerngeschäfts beziehungsweise ihrer IT-Funktionen ausgelagert zu haben. Das Gros davon, nämlich 80 Prozent, werde in den nächsten drei Jahren diese Aktivitäten auf gleichbleibendem oder steigendem Niveau fortsetzen. 53 Prozent der Unternehmen sind bereit, die Anwendungsentwicklung an externe Lieferanten auszulagern, 48 Prozent wollen die IT-Infrastruktur weggeben. Weiter möchten 38 Prozent das Lohnwesen und 35 Prozent die IT Help Desks extern betreuen lassen.
Grundsätzlich gilt die Regel: Je volatiler der Markt, in dem sich ein Unternehmen befindet, desto höher die Bereitschaft, Unternehmenseinheiten oder Funktionen in die Eigenständigkeit zu entlassen oder Aufgaben an Drittanbieter zu delegieren. Firmen aus dem Bereich Finanzdienstleistungen, Energie und Telekommunikation, so die Studie, werden 40 Prozent mehr auslagern als der Durchschnitt der befragten Unternehmen.