In einer Mitteilung hat die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit vergangene Woche über die neueste Empfehlung der Schweizerischen Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (educa.SFIB) informiert. Demnach rät SFIB den Schweizer Schulen, von der Verwendung von Microsoft-Produkten abzusehen und dafür auf Open Source Software umzusteigen (Swiss IT Magazine berichtete).
Microsoft Schweiz lässt dies nicht auf sich sitzen und hat sich mit einem Schreiben, das „Inside-it.ch“ vorliegt, an die SFIB gewandt. Konkret fordern die Redmonder die Richtigstellung der in ihren Augen sachlich falschen Darstellungen, wie „Inside-it.ch“ berichtet. Solche Falschaussagen seien "diffamierend, geschäftsschädigend und widersprechen klar unserem Verständnis von Fairness", wird aus dem Schreiben weiter zitiert, das von Thomas Reitze, Director Public Sector, unterschrieben ist.
Besonders stösst sich die SFIB daran, dass Microsoft mittels einer Zustimmungserklärung für seinen Online-Dienst für Schulen, "live@edu.ch", ermächtigt wird, persönliche Schülerdaten auf Vorrat zu sammeln, zu benutzen, bekannt zu machen und auch nach einer allfälligen Kündigung des Vertrags weiter zu bewirtschaften. Diese Bestimmungen würden klar gegen das Datenschutzgesetz verstossen. Laut Microsoft Schweiz bezieht sich die Fachgruppe aber auf falsche Datenschutzerklärungen, die sich nur auf die Beantragung von Test-Accounts für Lehrer beziehen. Die Nutzungsbestimmungen und Datenschutzerklärung für die Schweizer Version von live@edu seien noch gar nicht fertig, erklärte Microsoft-Sprecherin Barbara Josef gegenüber "Inside-it.ch". Man habe in der Schweiz noch keinen Kunden für den Online-Dienst.
Laut Microsoft-Sprecherin Josef will man mit dem Schreiben aber nicht drohen. Man sei noch immer Partner der SFIB und wolle lediglich, dass die falschen Darstellungen korrigiert werden.
(abr)