Sicherheitsrisiko Instant Messaging

Sicherheitsrisiko Instant Messaging

18. November 2005 - Instant Messaging entwickelt sich in Firmen zu einer wichtigen Kommunikationsform. Die Sicherheit hält allerdings nicht Schritt.
Artikel erschienen in IT Magazine 2005/21

Instant Messaging (IM) hat sich vom simplen Chat-Medium für Websurfer zu einem kompletten Kommunikationssystem gemausert, das sich zunehmend auch in Firmen verbreitet. Weltweit hatten im Jahr 2004 schon über 300 Millionen Anwender einen IM-Client im Einsatz, und Studien beispielsweise von Radicati zufolge wird sich die Zahl bis ins Jahr 2008 mehr als verdoppeln. Die Meta Group geht davon aus, dass die Nutzungshäufigkeit von IM bereits 2007 mit derjenigen von
E-Mail gleichziehen wird.
Die eindrücklichen Zahlen des Gesamtmarkts spiegeln sich auch
in den Unternehmen wider: Je
nach Untersuchung sind derzeit in
60 bis 90 Prozent der grösseren amerikanischen Firmen Instant-Messaging-Clients zu Privat- und Geschäftszwecken im Einsatz – wenn auch nur in rund 30 Prozent mit offizieller Erlaubnis. Weiter sind sich fast alle Analysten einig, dass sich diese Zahlen in den kommenden Jahren vervielfachen werden. Instant Messaging wird demzufolge zu einem der wichtigsten Kommunikationskanäle überhaupt und soll künftig einen guten Teil der E-Mails und Telefonate obsolet machen.
Kein Wunder, bietet doch Instant Messaging gerade im Business-Umfeld einige grosse Vorteile gegenüber den herkömmlichen Kommunikationsformen, insbesondere aber im Vergleich zur E-Mail. IM ermöglicht nämlich eine direkte Kommunikation zwischen zwei räumlich voneinander entfernten Gesprächspartnern, und das in Echtzeit.




Anders als bei der Mail, die asynchron funktioniert, zeigen IM-Clients den Online-Status ihrer Teilnehmer an – während man bei Mail, nie genau weiss, ob sie überhaupt angekommen ist und mitunter längere Zeit auf eine Antwort warten muss, deren Erledigung wenige Sekunden benötigt hätte, erhält man bei IM ein sofortiges Feedback respektive kann auf den Nachrichtenversand ganz verzichten, wenn von vornherein klar ist, dass der Gesprächspartner nicht online ist. Diese Online-Statusinformation ist auch ein Vorteil gegenüber dem Telefon.
Kommt dazu, dass sich viele der zahlreichen IM-Clients zu eigentlichen Kollaborationstools entwickeln. Die Live-Kommunikation ist nur mehr ein Teil der vielfältigen Features, weitere Funktionen sind etwa Filetransfer, Whiteboards oder Audio- und Videokonferenzen – Funktionen notabene, die einige Hersteller gerne auch speziell für Geschäftskunden anpreisen, könnten diese mit Hilfe ihrer Tools doch Geschäftsreisen oder Wartezeiten reduzieren und so viel Geld sparen.


IM-Clients en masse

Dass Instant Messaging ein attraktives Business auch für die Hersteller von Client-Software ist, zeigt allein schon deren Menge. So listet etwa die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia rund 70 verschiedene Produkte auf – vom ersten IM-Client ICQ über multiprotokollfähige Tools wie Miranda und Trillian bis hin zu zahlreichen Exoten, deren User-Basis wohl ziemlich überschaubar ist. Denn den Grossteil der Anwender vereinigen die vier Grossen des IM-Business auf sich: AOL etwa behauptet für seinen Messenger rund 200 Millionen User, den MSN-Messenger sollen rund 155 Millionen benutzen, und auch ICQ mit knapp 150 und Yahoo mit rund 75 Millionen beanspruchen ein grosses Stück des Kuchens – und immer noch setzen die Hersteller alles daran, ihre Userzahl zu vergrössern.

 
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