Windows XP: Alter Wein in neuen Schläuchen

Windows XP: Alter Wein in neuen Schläuchen

12. April 2001 - Die Beta 2 von Microsofts nächstem Betriebssystem Windows XP bringt mit der neuen Oberfläche «Luna» ein komplett neues Look&Feel.
Artikel erschienen in IT Magazine 2001/14

Die wichtigste Neuerung von Windows XP bleibt unsichtbar: Es ist die lang erwartete und von vielen heiss ersehnte Zusammenführung von Windows 9x/Me mit Windows NT/2000 auf einer gemeinsamen Code-Basis. Damit steht erstmals in der Windows-Geschichte auch dem Heimanwender ein wirklich stabiles, zuverlässiges Betriebssystem zur Verfügung.


Neue grafische Oberfläche

Offensichtlich ist dagegen das neue User-Interface: Erstmals hält in Windows XP die sogenannte "Luna"-Oberfläche Einzug, sie wurde aber (noch?) nicht überall konsequent implementiert. Das GUI wirkt damit deutlich aufgeräumter. Augenfällig sind etwa die grösseren Icons, die abgerundeten Dialogboxen und die neuen Farbschemen mit teils transparenten Hintergründen. Auf dem Desktop finden sich standardmässig deutlich weniger Icons.



Das Startmenü wurde zweispaltig gestaltet und zeigt nun nur noch die am häufigsten genutzten Anwendungen auf den ersten Blick. Es benötigt zwar wesentlich mehr Fläche, zeigt dafür aber auch noch einige Shortcuts auf wichtige Ordner und Verknüpfungen und wirkt insgesamt aufgeräumter. In der Taskleiste werden ähnliche Objekte automatisch in einem aufklappbaren Button zusammengefasst (etwa mehrere geöffnete Word-Dokumente).



Wer sich partout nicht an das neue Look&Feel gewöhnen will, kann das Startmenü, den Desktop und die Farbschemen auch auf die von früheren Windows-Versionen gewohnte Darstellungsweise umschalten.



Hinter der Oberfläche verbergen sich wenige wirklich neue Features. Statt dessen wurden die bestehenden Funktionen teils erweitert und vereinfacht. Und insbesondere wurden zahlreiche Wizards eingebaut, um die bestehenden Features leichter zu finden und damit auch tatsächlich zu nutzen.



Die neue Oberfläche arbeitet task-orientiert, was bedeutet, dass Windows XP herauszufinden versucht, was der Anwender gerade vorhat, und aufgrund dessen entsprechende Befehle zur Verfügung stellt. Natürlich hat man dabei auch immer die Möglichkeit, auf die gewohnten Dialogfelder zuzugreifen, was aber in den meisten Fällen ein unnützer Umweg ist. Bloss für fortgeschrittene Optionen ist man auf die "alten" Einstelloptionen angewiesen - Windows XP bietet dafür wohl aus Sicherheitsgründen keine direkten Zugriffsmöglichkeiten.



Insgesamt ist die Bedienung ganz gut gelungen, und insbesondere neue Windows-Nutzer werden kaum Probleme haben, das Gewünschte zu erledigen oder sich in der Dateistruktur ihres Rechners zurechtzufinden. Gerade diese User-Gruppe dürfte dank der neuen Oberfläche auch deutlich mehr aus Windows herausholen, als dies unter dem alten GUI möglich war.



Für erfahrene Windows-Anwender dagegen ist erneutes Umlernen angesagt. Immerhin besteht auch hier die Möglichkeit, auf das gewohnte Windows-Look&Feel umzuschalten.



 
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