Vergleichstest: USB-Mini-Drives

USB-Mini-Drives im Feuerzeug-Format speichern mit einer Kapazität von bis zu einem Gigabyte beliebige Daten, weisen jedoch horrende Preisunterschiede auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/11

     

Mobilität ist heutzutage nicht nur für Arbeitskräfte, sondern auch für Daten eine wichtige Grundvoraussetzung. Gleichzeitig müssen Daten im allgemeinen sicher sein und dürfen nicht in falsche Hände gelangen. Beide Anforderungen unter einen Hut bringen die jüngst auf dem Markt erschienenen Mini-Festplatten, die sich direkt an den USB-Port anstecken lassen.


Kompatibel ab Windows 98

Technisch gesehen ist die Bezeichnung Festplatte aber falsch. Bei den Geräten handelt es sich vielmehr um Flash-Speicher, wie man sie etwa von den CompactFlash-Karten kennt, die in ein elegantes Gehäuse eingesetzt und mit einem USB-Port versehen wurden. Der Flash-Speicher benötigt keine Batterien, erlaubt bis zu einer Million Schreibzyklen und ist extrem robust gegenüber Umwelteinflüssen.




Umgekehrt berechtigt sich die Bezeichnung Festplatte, weil die USB-Drives als solche vom Betriebssystem erkannt werden und sich genau gleich wie ein Harddrive im System nutzen lassen. Steckt das Gerät im USB-Port, lässt sich der verfügbare Speicherplatz wie auf einer Diskette nutzen - grundsätzlich kann jedes Programm darauf zugreifen und Daten lesen und schreiben. Mit neueren Windows-Versionen ist dazu nicht einmal ein Treiber nötig: Windows Me, 2000 und XP erkennen den Speicherwinzling selbständig, für Windows 98 liegt jedem Gerät eine Treiberdiskette bei. Ältere Versionen sowie Windows NT können nicht mit den Minifestplatten umgehen, weil ihnen die USB-Unterstützung fehlt. Einige Hersteller liefern auch Treiber für Mac (ab OS 8.6) sowie Linux.
Der Umgang mit den Geräten ist denkbar einfach. Die Mini-Drives können im laufenden Betrieb des Rechners direkt im USB-Port ein- und ausgesteckt werden, bei allen Produkten liegt darüber hinaus ein Verlängerungskabel bei, damit beim Desktop-PC nicht ständig zum USB-Anschluss an der Geräterückseite gekrochen werden muss. Beim Catcorner und dem Cig@r Drive erfüllt dieses Kabel mit rund einem Meter Länge diese Aufgabe ganz gut, beim Pen Drive und dem baugleichen MemoryBird von Fujitsu Siemens taugt das nur gerade 40 cm kurze Kabel dagegen nicht viel.


Unterschiede nur im Detail

Ansonsten beschränken sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten auf Details. So verfügen beispielsweise alle Geräte ausser dem Cig@r Drive über eine LED, die anzeigt, wenn auf das Laufwerk zugegriffen wird - praktisch, damit keine Datenverluste durch zu frühes Ausstecken erfolgen. Ebenfalls mit Ausnahme des Cig@r Drive bieten alle Geräte einen Schreibschutzschalter, mit dem die Daten vor versehentlichem Löschen geschützt werden können. Bequem zu bedienen ist dieser Schalter allerdings nur beim Catcorner Drive, beim MemoryBird sowie dem Pen Drive ist das Ding so im Gehäuse versteckt, dass die Einschaltung des Schreibschutzes zu einer mühsamen Fummelei mit einem spitzen Gegenstand ausartet.



Wer sich sein Mini-Laufwerk um den Hals hängen will, um die darauf gespeicherten Daten rund um die Uhr zu schützen, wird von allen Herstellern mit einem beigelegten Halsband beglückt. Praktischer allerdings ist der Clip, mit dem man den Winzling wesentlich diskreter in der Hemdtasche festmachen kann. Wirklich brauchbare Clips bieten das Pen Drive und das Pendant von Fujitsu Siemens, gar kein entsprechendes Teil ist beim Cig@r Drive eingebaut.





Deutliche Preisunterschiede

Alle Laufwerke sind in Varianten mit Speicherkapazitäten zwischen 16 MB und 1 GB erhältlich, beim Pen Drive gibt es auch eine 8-MB-Version. Die Preise beginnen bei rund 100 Franken, mit Ausnahme wiederum des Cig@r Drive, das bereits ab 70 Franken erhältlich ist, dafür aber auch deutlich weniger Features bietet.



Frappant sind die Preisunterschiede bei den anderen Geräten im Test. Für dieselbe Leistung kostet das Catcorner Drive in der 16-MB-Version sechs Franken mehr als das Pen Drive, Fujitsu Siemens verlangt für sein absolut identisches MemoryBird sogar zehn Franken mehr.




Zudem in der Print-Ausgabe: Vier Speicherzwerge im direkten Vergleich



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