Der deutsche Business-Softwarehersteller SAP und Microsoft gehen eine Software-Allianz ein. Diesen einigermassen überraschenden Coup präsentierte SAP-CEO Henning Kagermann im Rahmen seiner Eröffnungsrede zur europäischen Anwenderkonferenz Sapphire in Kopenhagen. Mendocino heisst das gemeinsame Entwicklungsprojekt, durch das SAP-Funktionalitäten direkt aus Microsofts Office-Applikationen aufgerufen werden kann. SAP erhält dadurch endlich einen Client, mit dem sich auch Durchschnitts-User schnell zurechtfinden, wie anwesende Schweizer SAP-Anwender erleichtert zur Kenntnis nahmen. Erste Kunden sollen Mendocino im vierten Quartal dieses Jahres in die Hände bekommen. Auch die grafische Darstellung der Business-Intelligence-Funktionalitäten (BI) hat SAP durch eine Kooperation verbessert. Die Integration von Macromedias Flex in Netweaver ermöglicht nun die Visualisierung von Reports als sogenannte Dashboards.
Mit den Dashboards hofft SAP BI in den gesamten Organisationen ihrer Kunden verbreiten zu können. Zusammen mit Mendocino hat SAP nun zwei Argumente in der Hand, um auch bestehenden Anwendern wesentlich mehr Arbeitsplatzlizenzen verkaufen zu können.
Kontinuität markierte SAP in Kopenhagen in Sachen Architektur. Die Integrationsplattform Netweaver sei heute – wie vor zwei Jahren versprochen – Realität, so der Hersteller. Der nächste Schritt in Richtung serviceorientierte Architektur heisst nun Business Process Management. Bis 2007 wird Netweaver um eine entsprechende Schicht erweitert. Modell-basiert, Event-getrieben und Service-fähig – so sieht SAP die Zukunft der Business-Software.
Eine ausführliche Analyse der SAP-Zukunftspläne lesen Sie in der nächsten InfoWeek.
