Oracle sackt Siebel ein


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/17

     

Wenig überraschend hat Oracle die Übernahme von Mitbewerber Siebel Systems verkündet. Oracle legt für Siebel Systems, Spezialist für Software zum Management von Kundenbeziehungen (CRM), pro Aktie 10,66 Dollar in bar auf den Tisch, wobei Siebel-Anteilseigner die Möglichkeit haben, ihre Papiere in Oracle-Aktien einzutauschen. Der Wert von Siebel liegt damit bei insgesamt 5,85 Milliarden Dollar, wobei bei diesem Betrag bereits Siebels finanzielle Reserven von
2,24 Milliarden Dollar berücksichtigt sind. Siebel-Gründer Thomas M. Siebel erklärte, dass die Übernahme «grossartig» für Siebel sei.






Sofern sowohl die Regulierungsbehörden als auch die Aktionäre der Übernahme zustimmen, soll die Übernahme Anfang 2006 abgeschlossen werden. Bereits 2007 soll Siebel positiv zum Ergebnis von Oracle beitragen.
Über die Integration von Siebel in Oracle ist wenig bekannt. Bislang heisst es nur, dass Einsparungen auf der administrativen Seite geplant seien. Auf das Know-how der Siebel-Techniker wolle man dagegen nicht verzichten, so Ellison gegenüber der Presse. Die Produkte von Siebel sollen vorerst weiter vertrieben werden, bis 2008 im Rahmen von Project Fusion Oracles Middleware auf den Markt kommt, welche unter anderem die Oracle-, Peoplesoft- und Siebel-Produkte integrieren soll. Kernstück des CRM-Bestandteils sollen die bestehenden Siebel-Produkte bilden.


IBM werden die Kunden weggekauft

Etliche der von Oracle aufgekauften Firmen wie Retek oder Siebel haben bislang zu ihren Produkten DB2 von IBM verkauft. Mit der Übernahme durch Oracle dürften diese Partnerschaften der Vergangenheit angehören. Die möglichen Auswirkungen auf IBMs Datenbankgeschäft sind allerdings schwer abzuschätzen. So kann es durchaus sein, dass andere CRM-Anbieter, die bislang Oracle verkauft haben, sich an IBM wenden, um nicht die eigene Konkurrenz zu unterstützen. Ebenfalls beginnen bei Oracle die Überlegungen, ihre in Entwicklung befindliche Middleware Fusion mit Unterstützung für DB2 auszustatten, da viele der hinzugekauften Kunden bereits mit der IBM-Datenbank arbeiten und wohl kaum innerhalb kurzer Zeit auf Oracle wechseln wollen.




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER