Mehr Konkurrenz für UMTS

Als hätte UMTS nicht schon genug Startprobleme, steht mit Flash-OFDM eine weitere Alternative in den Startlöchern.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/19

     

Mit Flash-OFDM der US-Firma Flarion steigt ein weiterer Gegner ins Rennen gegen UMTS ein. Der mobile Datenfunk, der auf IP-Basis arbeitet, soll noch bei Geschwindigkeiten von 250 km/h arbeiten und normalerweise für einen Datendurchsatz zwischen 1 und 1,5 Mbps sorgen. Im Maximum sind bis zu 3,2 Mbps möglich. Der Upstream soll mit etwa einem Drittel der Downstream-Geschwindigkeit arbeiten. Siemens Communications hat mit Flarion eine Vereinbarung zur Nutzung der Flash-OFDM-Technik abgeschlossen und will bereits im Sommer 2005 erste darauf basierende Produkte anbieten. Als Zielmärkte hat man besonders die osteuropäischen Länder im Fadenkreuz, welche einen grossen Bedarf nach günstigen Breitbandlösungen haben und nicht auf eine UMTS-Lizenz zurückgreifen können.





Flash-OFDM setzt auf einer frühen Version des Standards IEEE 802.20 auf und wird zwischen WiMax und HDSPA für UMTS positioniert, womit es als Alternative zu DSL-Anschlüssen gesehen wird. Es arbeitet in den Frequenzbändern des alten C-Netz-Mobiltelefonnetzes, die seit etwa 2000 frei sind und auf eine neue Aufgabe warten. Die beiden freien Frequenzbänder sind je rund 6 MHz breit und arbeiten zwischen 450 und 455,74 MHz sowie zwischen 460 und 465,74 MHz. Fürs erste soll Flash-OFDM einzig und allein für Datenübertragung zum Einsatz kommen. Die Erweiterung der Technologie hin zur Sprachübertragung plant Flarion bereits, sie soll mit Hilfe von Voice-over-IP realisiert werden.
Flash-OFDM befindet sich bereits in den ersten Tests, die unter anderem von Nextel Communications, T-Mobile International und Vodafone mit Equipment des Netzwerkausrüsters Netgear durchgeführt werden. Neben einem Breitband-Modem denkt man bei Netgear auch darüber nach, eine Laptop-Karte zu entwickeln.





Aufbau von Flash-OFDM




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