Effektives Entwickeln und Debuggen
In den letzten Jahren erinnerte die Entscheidung für eine PHP-Entwicklungsumgebung an die Wahl zwischen Not und Elend. Während man sich in der .Net- und Java-Welt dank ausgefeilter Entwicklungsumgebungen mit unzähligen Wizards und praktischen Tools auf die wesentlichen Dinge konzentrieren konnte, musste man sich als PHP-Entwickler um viele Dinge selber kümmern. Funktionen wie Code Completition, Klassenbrowser, Syntaxprüfung oder Debugger existierten entweder nicht, funktionierten schlecht oder waren zu langsam.
Zend, die Firma, welche hinter der Entwicklung der Zend-Engine und somit des Sprachkerns von PHP steht, entwickelt seit mehreren Jahren eine eigene IDE, die zwar in den ersten Versionen nicht überzeugen konnte, aber seitdem mit jeder Version etwas besser wurde. Mit der Version 3.5 kann man sagen, soviel schon im Voraus, dass die Software nun endlich praxistauglich ist.
Frisches Outfit
Die wohl auffälligste Neuerung im Vergleich zu den Vorversionen ist das komplett überarbeitete Outfit. Auch wenn die Fenster innerhalb des Workspace zahlreicher geworden sind, wirkt die Oberfläche aufgeräumter und übersichtlicher. Die wichtigsten Funktionen sind schnell erreichbar, stört einen einmal ein Fenster oder eine Seitenleiste, kann man diese mit einem Klick verschwinden lassen. Die Fenster nisten sich dann über der Scrollbar ein und können ebenfalls mit nur einem Klick wieder hervorgeholt werden.
Geschraubt wurde auch am Syntax-Highlighting und den Farbschemata, die sich nun einfach gegen ein selber definiertes Schema austauschen lassen. Ebenfalls lässt sich für jedes spezifische PHP-, HTML- oder JavaScript-Sprachelement die Farbe gesondert einstellen, was besonders den Benutzern entgegenkommt, die von anderen Editoren herkommen und sich andere Farbkombinationen gewohnt sind. Auch ist es nun endlich möglich, Bitmap-Fonts für die Code-Darstellung zu verwenden, was praktisch ist, wenn man statt Courier spezielle Programmierer-Fonts einsetzt.
Ebenfalls zu begrüssen ist die massiv gesteigerte Performance der Applikation, die vor allem Anwendern mit weniger starken Rechnern oder exzessivem Multitasking entgegenkommt und der Ausführungsgeschwindigkeit vergleichbarer Applikationen wie Macromedia Dreamweaver entspricht. Dies spürt man insbesondere bei aufwendigeren Aufgaben wie dem Laden von Projekten und dem Bearbeiten von grossen Dateien. So zwang die Fehlermarkierung auf der rechten Seite des Editorfensters bei einem Script mit knapp 1000 Zeilen die Software in der Version 3 noch in die Knie, so dass einem beim Bearbeiten komplexer Strukturen unter Umständen das Gesicht einschlief. Dies scheint nun der Geschichte anzugehören: Die automatische Code-Evaluierung in Hinsicht auf Syntax-Fehler ist während der Arbeit kaum noch zu spüren. Dies ist insbesondere angenehm, wenn man einmal ein Anführungszeichen oder eine schliessende Klammer vergisst.
Ebenfalls besser gelungen ist die Integration der Cross-Plattform-Software auf den einzelnen Plattformen: So arbeiten sowohl die Dateidialoge (Windows) als auch die Eingabe von Sonderzeichen wie { oder [ (Mac OS X) im Gegensatz zu früher wie man es erwartet.