Digitales Papier wird farbig

So gross und dünn wie ein Blatt Papier – und doch ein Display ist das E-Paper von LG Philips, das nun bis zu 4096 Farben darstellen kann.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/10

     

LG Philips hat ein elektronisches Papier entwickelt, das im Gegensatz zu bisherigen Modellen Bilder nicht nur in Schwarzweiss, sondern auch in Farbe darstellen kann. Das E-Paper funktioniert ähnlich wie ein LCD, nur dass es sich durch die Verwendung flexibler Materialien wie beispielsweise Metall oder Plastik statt Glas biegen und sogar rollen lässt, um danach wieder seine ursprüngliche Form anzunehmen. LG Philips' E-Paper basiert auf der Technik der Firma E Ink, bei der die Dünn-Film-Transistoren mit einem Substrat auf einer dünnen Metallfolie liegen. Für die Anzeige von Farbe sorgt ein Farbfilter, der auf dem Substrat liegt und 4096 Farben darstellen können soll.


Dabei soll die Farbdarstellung selbst bei extremen Blickwinkeln bis 180 Grad stabil sein. Mit einer Dicke von gerade einmal 0,3 Millimetern und einer einer Diagonale von 14,1 Zoll ist es etwa so gross wie ein Blatt Papier im Format DIN A4 und soll sich durch seine geringe Dicke auch in etwa so verhalten. Die Darstellungsqualität soll ebenfalls im Bereich herkömmlicher Druck-erzeugnisse liegen.



Über die Reaktionszeit schweigt LG Philips bislang noch, man kann aber davon ausgehen, dass sie im Rahmen der bisherigen Schwarzweiss-Papiere liegt, die für einen Bildwechsel 300 ms benötigen. Damit würde das E-Paper nur zur Darstellung statischer Inhalte taugen, beispielsweise Bildern oder Text. Dafür ist das digitale Papier genügsam, wenn es um Strom geht. Dieser wird nämlich nur benötigt, wenn das Bild gewechselt werden soll.


Anwendungsmöglichkeiten gibt es für das bunte E-Paper viele. So hat Intel beispielsweise am letzten IDF ein Notebook gezeigt, in dessen Hülle ein E-Paper integriert war, mit dem sich E-Mails lesen liessen, ohne dass das Notebook eingeschaltet sein muss. Auf den Markt kommen soll es bereits 2008.




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