Panasonic DVD-RAM LF-D201: Allein auf weiter Flur

Panasonics DVD-RAM-Drive LF-D201 bietet hohe Speicherkapazität, bleibt aber ein proprietäres System.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/10

     

DVDs zum selber beschreiben, davon träumen viele Anwender seit Jahren. Zwar hat Pioneer mit seinen DVD-Mastering-Lösungen bereits seit rund 3 Jahren entsprechende Produkte am Markt, doch bewegen sich diese bis heute in der fünfstelligen Preisklasse.



Das Warten wird aber schon in den nächsten Wochen ein Ende haben, wenn derselbe Hersteller einen DVD-R-Brenner lancieren will, der für rund 1600 Franken über den Tisch gehen und in den neuesten Mac-Modellen integriert werden soll.




Einen anderen Weg geht Panasonic mit seinen DVD-RAM-Laufwerken. Das jüngste Modell LF-D201 arbeitet mit den weiterentwickelten DVD-RAM-Medien vom Typ 2, die pro Seite 4,7 GB Daten fassen, woraus eine maximale Speicherkapazität von 9,4 GB resultiert. Darüber hinaus ist das LF-D201 aber auch in der Lage, die älteren 2,6- bzw. 5,2-GB-Cartridges der ersten Generation zu lesen. Die Medien-Preise gestalten sich dabei als recht günstig: Für eine Scheibe mit 4,7 GB Kapazität müssen lediglich rund 40 Franken hingeblättert werden, während die 9,4-GB-Scheiben für ca. 60 Franken zu haben sind. Was den Speicherpreis pro Megabyte betrifft, kann damit so leicht kein Konkurrent der Panasonic-Lösung das Wasser reichen.


Kompatibel zu gar nichts

Der grosse Pferdefuss von Panasonics Technologie: Die Medien sind auf kaum einem anderen Laufwerk lesbar. Weder die weit verbreiteten PC-DVD-Drives noch die für Filme konzipierten Consumer-Geräte können mit den Panasonic-Medien etwas anfangen. Zwar betont der Hersteller, dass die DVD-Laufwerke der jüngsten Generation mit dem neuen DVD-RAM-Format zurecht kommen sollen, wirft man aber einen Blick auf die im Web publizierte Kompatibilitätsliste, ist die Zahl der dazu befähigten Geräte doch recht bescheiden. Abgesehen von den hauseigenen Drives werden gerade einmal einige wenige Geräte von Hitachi, Creative Labs sowie Compaq aufgeführt. Mit einer unkomplizierten Verbreitung der auf DVD-RAM-Scheiben gespeicherten Daten ist es damit nicht weit her.





Eher magere Transferraten

Das interne LF-D201-Drive lässt sich über das SCSI-Interface einfach installieren und wurde von Windows sofort als duales Laufwerk (Wechselspeicher- und DVD/CD-Drive) ins System eingebunden. Das Gerät schreibt Daten mit zweifachem DVD-Speed, womit theoretisch eine maximale Transferrate von 2,7 MB/s resultiert. Bei unseren Tests ermittelten wir aber lediglich eine durchschnittliche mittlere Übertragungsgeschwindigkeit von knapp 1 MB/s, womit der DVD-Recorder die Daten in etwa gleich schnell auf ein Medium bannt wie ein 8x-CD-Brenner. Mit einem Wechselfestplattenlaufwerk wie Iomegas Jaz-Drive vermag die Lösung damit kaum mitzuhalten.




Wer nach einer hochkapazitären und günstigen Speichererweiterung sucht, ist mit Panasonics DVD-RAM-Drive LF-D201 aber ganz gut beraten, dagegen müssen wir allen Usern abraten, die Medien für den Datenaustausch oder den heimischen DVD-Player produzieren möchten.



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