Fünf auf einen Streich

Mit massiv mehr RAM und einem stärkeren Prozessor bietet das 5-Bay-Gerät TS-509 Pro Turbo deutlich bessere Leistung als andere Desktop-NAS-Systeme.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/17

     

Desktop-NAS-Geräte gab es bisher mit maximal vier Festplatteneinschüben. Seit kurzem bieten mehrere Hersteller aber auch Modelle mit fünf oder sechs Plätzen an. Dazu gehört die Firma Qnap aus Taiwan, die mit dem TS-509 Pro Turbo ihr erstes NAS-Gerät mit fünf Einschüben auf den Markt gebracht hat – später sollen weitere Modelle mit noch mehr Platz folgen.


Bewährtes bleibt

Die Funktionalität des nach wie vor erhältlichen 4-Slot-Geräts TS-409 (Test in Ausgabe 5/2008) bleibt erhalten: Neben dem Einsatz als SMB- oder NFS-Netzwerkspeicher in den Konfigurationen JBOD und RAID 0, 1, 5, 6 sowie 5 plus Hotspare bietet die Linux-basierte Systemsoftware Funktionen wie Webserver, Twonkymedia-Server und Remote-Replikation zu anderen Qnap-Systemen. Auf dem Webserver sind einige Applikationen vorinstalliert, weitere Software lässt sich im herstellereigenen QPKG-Format herunterladen und per Mausklick installieren.
Das «Pro» im Produktnamen weist auf den NFS-Support und die Active-Directory-Unterstützung hin: User-Accounts können von einer AD-Domain importiert und so einfacher aufgesetzt werden. Auch der Einbau der Harddisks bleibt einfach: Das Laufwerk wird auf ein Tray geschraubt und ohne weitere Montagearbeiten eingeschoben. Die benötigten Schrauben werden mitgeliefert – nützlich bei Bulk-Harddisks, die ohne Montagematerial geliefert werden.


Einfacher und leistungsfähiger

Für das 5-Bay-Modell hat sich Qnap nützliche Neuerungen ausgedacht. Beim neuen Modell ist zum Beispiel jeder Einschub durch eine abschliessbare Klappe abgedeckt. Neu ist auch die Touch-n-Go-Installation: Das Gerät erledigt nach dem Einsetzen der Harddisks die Formatierung und RAID-Konfiguration ohne Anschluss an einen PC. Zur Wahl des RAID-Levels dienen dabei ein blau hinterleuchtetes LC-Display und zwei Buttons an der Frontseite. Das Touch-n-Go-Verfahren ist besonders zeitsparend, wenn mehrere Geräte auf einmal aufgesetzt werden sollen. Im späteren Betrieb zeigt das Display auf Knopfdruck den Servernamen und die IP-Adresse an. Eine weitere Neuerung: Das TS-509 verfügt über zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse, die sich wahlweise für Netzwerk-Failover, Load-Balancing (setzt 802.3ad-fähigen Managed-Switch voraus) oder Multi-IP-Konfiguration einsetzen lassen.
Deutlich besser als die bisherigen Modelle – und auch als der Durchschnitt der Konkurrenz – fällt beim TS-509 die Ausstattung mit CPU und RAM aus: Das Gerät arbeitet mit einem 1,6-GHz-Celeron und bietet ein volles Gigabyte RAM. Davon profitiert zuallererst die Leistung als Netzwerkspeicher: In einem Gigabit-LAN kommt das TS-509 beim Xbench-Disk-Test auf 66,43 Punkte. Zum Vergleich: Beim TS-409 liegt der Wert bei 30,42 Punkten. Die höhere Prozessorleistung und das zusätzliche RAM kommen aber vor allem auch den Serverfunktionen zugute. Webanwendungen laufen markant flotter als auf allen anderen bisher getesteten multifunktionalen Desktop-NAS-Systemen.

(ubi)


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