Wo viel Licht ist, ist viel Schatten
Im Jahr 2005 haben die Softwarehersteller offenbar
erkannt, dass erstens die Digitalfotografie definitiv im professionellen Umfeld angelangt ist und zweitens die bisherigen Lösungen zum Katalogisieren und Editieren der Digitalfotos professionellen Ansprüchen nicht genügen. Mit Aperture präsentierte Apple im Herbst als erster bekannter Hersteller ein neues, speziell auf den Berufsfotografen zugeschnittenes Paket. Wir haben die mitterweile bereits mit einem 1.0.1-Update verbesserte Software auf Nutzen und Leistung überprüft.
Anspruchsvoll und wählerisch
Aperture stammt aus dem Hause Apple und läuft ausschliesslich auf dem Mac. Und zwar lange nicht auf jedem: Die Software reizt Apples Imaging-Technologie Core Image bis zum Äussersten aus und stellt an CPU, Arbeitsspeicher und Grafikkarte höchste Anforderungen. Laut den Spezifikationen taugen nur drei von Apples aktuellen Mac-Produktelinien für Aperture – der neueste iMac mit 1,8-GHz-G5-Prozessor, die 15- und 17-Zoll-Powerbooks mit 1,25-GHz-G4 sowie PowerMac-G5-Towers mit mindestens 1,8 GHz Taktfrequenz. Eine Universal-Version mit Support für die neuen Intel-Macs soll Ende März folgen. Neben mindestens einem Gigabyte RAM, besser zwei, spielt besonders die Grafikkarte eine essentielle Rolle: Viele Core-Image-Algorithmen werden nicht durch den Hauptprozessor, sondern vom Grafik-Subsystem abgearbeitet und laufen nur auf passend ausgestatteten Karten. Im Minimum verlangt Aperture nach einer Radeon 9600 oder einer GeForce 6600 LE – auf minder ausgestatteten Systemen lässt sich das Programm gar nicht erst installieren. Auf unserem Testsystem, einem Power Mac G5 mit zwei 2,5-GHz-Prozessoren, 2 GB RAM und einer Radeon 9600 XT, läuft Aperture ziemlich flott – mit Ausnahme bestimmter Funktionen wie dem automatischen Stacking, die prinzipiell bei jedem Aufruf den gefürchteten «Spinning Beach Ball»-Cursor erscheinen lassen.