Drahtlose Netzwerke in der Pubertät
Kabellose Netzwerke waren eigentlich gar nicht fürs Unternehmen gedacht: Am Anfang standen Technologien wie HomeRF, die nur schon wegen des geringen Datendurchsatzes kaum ins Enterprise-Umfeld passten. Der WLAN-Standard 802.11b, der erstmals eine anständige Bandbreite und unter dem Label "WiFi" die Interoperabilität zwischen den Produkten verschiedener Hersteller brachte, ist erst drei Jahre alt.
Rasante Ausbreitung
Die paradiesische Vision der ortsungebundenen LAN-Teilnahme hat in kürzester Zeit zahlreiche Anwender überzeugt. Bereits im Jahr 2000 war laut einer IDC-Studie in 26 Prozent der befragten Unternehmen ein WLAN in Betrieb, weitere 15 Prozent planten die Installation innert eines Jahres. Nur gerade ein Viertel der Teilnehmer gaben an, gar keine WLAN-Pläne zu haben. Ähnliche Verhältnisse zeigen sich heute in der Schweiz, wie eine Umfrage auf InfoWeek-Online belegt.
Interessant: Am meisten WLAN-Installationen fanden sich in Grossunternehmen ab 1000 und in Kleinbetrieben bis 100 Mitarbeiter; mittlere Unternehmen mit 100 bis 1000 Arbeitsplätzen zeigten sich zumindest am Anfang des Wireless-Booms eher skeptisch. Dennoch: Mitte 2002 waren laut Yankee Group im Enterprise-Umfeld weltweit über 12 Millionen Access Points und Funkadapter im Einsatz; zwei Drittel davon wurden allein seit Mitte 2001 verkauft.
Waren es zu Beginn vor allem Spezialanwendungen wie die Vor-Ort-Farbrikationskontrolle, die Lagerbewirtschaftung oder die Patienteninformation am Krankenbett, kommt das WLAN heute auch im ganz normalen Büroalltag zum Zug. Die Technologie erhält dadurch zusätzlichen Vorschub, dass immer mehr fixe Desktop-Arbeitsplätze durch Notebooks ersetzt werden, die heute praktisch durchwegs mit integrierten WLAN-Adaptern aufwarten, allen voran die 2003er-Modelle mit Centrino-Chipsatz.