Noch nie war Farbe so günstig: Zehn Farblaser im Vergleich

Verdient die Arbeitsgruppe einen Farblaser, oder genügt ein Schwarz-Weiss-Modell? Wir präsentieren die Farb-Highlights der Marktführer.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/13

     

InfoWeek-Leser wissen es: Farbfähige Seitendrucker werden immer günstiger, wie unsere Rubrik "Strassenpreise" zeigt. Allein zwischen Februar und März 2003 fiel der Preis für einen 600-dpi-Farblaser um zehn Prozent - und dieser Reduktion ging in den vergangenen Monaten ein regelrechter Preiszerfall voraus, in dessen Schatten auch die Preise der Schwarzweissgeräte entsprechend ins Bodenlose purzelten.


Farbe ab 865 Euro

Farblaser gibt es heute schon ab rund fünfzehnhundert Franken - Beispiele sind der Color Laserjet 2500 von HP oder der Magicolor 2300DL von Minolta-QMS. Von diesem Hersteller kommt zudem das Modell 2300W auf Windows-Printing-Basis (Aufbereitung der Druckdaten im PC statt im Drucker), das zumindest in Deutschland für schlappe 865 Euro über den Ladentisch geht.



All diesen Billigstmodellen ist eines gemeinsam: Sie sind für den Einzelplatz gedacht, bieten von Haus aus keinen Netzwerkanschluss und eignen sich somit kaum für den Einsatz im Unternehmen. Wer einen ausgewachsenen Workgroup- oder Abteilungsdrucker sucht, muss schon tiefer in die Tasche greifen - aber nicht viel tiefer, wie unsere Marktübersicht zeigt: Selbst netzwerkfähige Farblaser mit anständiger Druckleistung und flexiblem Papierhandling sind heute für wenig mehr als zweitausend Franken zu haben.





Zehn Farblaser fürs Netzwerk

Angesichts der sinkenden Preise und der zunehmenden Bedeutung von Farbausdrucken - sei es für Kundenpräsentationen, Broschüren in Kleinstauflage oder schlicht zum Drucken von Fotos - überlegt sich manch eine Firma, ob beim bevorstehenden Ersatz eines Tintenstrahlers oder Monochromlasers nicht gleich an einen farbfähigen Seitendrucker in Laser- oder LED-Technologie zu denken ist. Zwar kommt eine schwarzweisse Druckseite auf einem Farblaser gedruckt immer noch etwas teurer als auf einem Monochromgerät, bei Farbprints zeigen sich jedoch die Vorteile deutlich: Inkjet-Tinte kostet markant mehr als Farbtoner.



Unsere Marktübersicht zeigt jeweils das vom Anschaffungspreis her günstigste A4-Gerät mit integrierter Netzwerkschnittstelle, das sich für kleinere Arbeitsgruppen eignet. Sämtliche Hersteller bieten für höhere Druckvolumina oder gesteigerte Anforderungen ans Papierhandling weitere Modelle bis hin zum multifunktionalen Kopierer/Drucker für den unternehmensweiten Einsatz.




Die Preise der vorgestellten Farblaser rangieren zwischen 2100 und 4600 Franken. Die Unterschiede liegen in der Druckgeschwindigkeit, im Papierhandling, in den integrierten Emulationen und in der Speicherausstattung. Bei der angegebenen Auflösung ist Vorsicht geboten: Während gewisse Hersteller die physikalische Auflösung des Druckwerks angeben, protzen andere mit der durch Interpolationsverfahren erreichten "erkennbaren" Auflösung der Ausdrucke. In der Tabelle erscheint jeweils der vom Hersteller angegebene Höchstwert. Beim Verbrauchsmaterial haben wir, falls Tonerkartuschen mit verschiedenen Kapazitäten erhältlich sind, jeweils die grössere aufgeführt.



Im folgenden präsentieren wir, nach Hersteller geordnet, einige Highlights, die besondere Beachtung verdienen.




Epson

Der Acculaser 1900 bietet zwar nur optional PostScript (im Adobe-Original), lässt sich dafür aber mit bis zu einem Gigabyte an RAM ausstatten, was auch für komplexe Color-Druckjobs genügt. Er beherrscht zudem die Epson-eigene ESC-Druckersprache und lässt sich damit für geschäftliche Applikationen mit Formularen einsetzen, die oft auf diese Befehle zurückgreifen. Optional kann das Gerät mit einem WLAN-Interface ausgestattet und kabellos an beliebiger Stelle plaziert werden; Epson bietet auch ein Modell mit WLAN in der Grundausstattung an.





Hewlett-Packard

Den Color Laserjet 2500 gibt es in mehreren Varianten: als Einzelplatzmodell mit 125-Blatt-Mehrzweckeinzug sowie mit (2500) oder ohne (2500L) zusätzlicher 250-Blatt-Kassette, in der hier gezeigten Version N mit Ethernet-Interface sowie als 2500 TN mit integrierter Duplexeinheit und einer dritten Kassette mit 500-Blatt-Kapazität. Neben den Parallel-, USB- und Ethernet-Schnittstellen kann optional auch ein Bluetooth-Interface nachgerüstet werden. Mit 4 Farb- und 16 Schwarzweissseiten pro Minute, einem empfohlenen Maximalvolumen von 30'000 Seiten pro Monat und einer Druckwerk-Auflösung von 600x600 dpi bietet der 2500er von HP gute Durchschnittswerte.





Kyocera Mita

Ganz neu, genauer gesagt aufgrund von Verzögerungen erst ab September 2003 erhältlich, ist der FS-C50216N. Das bisherige Einstiegsmodell ist nicht mehr auf dem Markt; im Moment gibt es bei Kyocera Mita im Farbbereich nur den A3-Drucker FS-8000C. Wie in diesem High-End-Gerät hat der Hersteller im neuen A4-Modell die sogenannte Ecosys-Technologie implementiert. Sie soll dem Drucker erstens zu einer hervorragenden Umweltbilanz und zweitens zu den industrieweit günstigsten Druckkosten verhelfen: Der unter www.kyoceramita.de zugängliche Druckkostenrechner zeigt für den FS-8000C bei einem monatlichen Druckvolumen von 1000 Seiten an Textdokumenten mit einigen Farbgrafiken Kosten von zwei Cent pro Seite an; beim HP Color Laserjet 2500 koste die Seite dagegen 9 Cent (dies als Beispiel; das Online-Programm bietet die Wahl zwischen verschiedenen Druckern und Dokumententypen).



Laut Kyocera Mita bewegen sich die Kosten beim neuen Modell im selben Rahmen. Bemerkenswert: Im Gegensatz zu den meisten anderen Druckern der Tabelle bietet der LED-basierte FS-C5016N bei Farb- und Schwarzweissdruck die gleiche Geschwindigkeit von stattlichen 16 Seiten pro Minute.





Lexmark

Getreu dem IBM-Erbe des Herstellers bietet selbst der Einstiegs-Farblaser von Lexmark eine Fülle von Interface-Optionen. Neben der Grundausstattung mit Parallel- und Ethernet-Schnittstelle - USB ist seltsamerweise nur optional erhältlich - kann das Gerät mit entsprechenden Optionen auch an Twinax-, Token-Ring- und sogar altertümliche LocalTalk-Verkabelungen angeschlossen werden. Ausser dem 720n liefert Lexmark auch die Modelle 720 (nur Parallelschnittstelle) und 720dn (mit integrierter Duplexeinheit) aus. Beeindruckend ist die Schwarzweiss-Druckgeschwindigkeit mit 24 Seiten pro Minute.





Minolta-QMS

Der Magicolor 2350 ist aus mehreren Gründen aussergewöhnlich, nicht nur wegen des ansprechenden Designs. Er ist das preisgünstigste Modell der Tabelle, bietet neben PCL, LP-Emulation und PostScript Level 3 auch direkten PDF-Druck und lässt sich optional mit einer IDE-Harddisk für Accounting, Secure Printing, Font- und Formularspeicherung ausrüsten.



Zudem werden verschiedene Farbkalibrationsstandards wie SWOP, Euroscale und Pantone unterstützt; dabei hilft der von Minolta-QMS entwickelte Crown-X-Controller, der ähnlich auch in grösseren Modellen seine Arbeit tut. Eine weitere Besonderheit: Neben der Standardauflösung von 1200x1200 dpi bietet der 2350 auch 600x600x4 dpi im Continuous Tone Mode, womit er sich speziell für grafikintensive Aufgaben mit feinen Farbabstufungen eignet: Er kann innerhalb der einzelnen Pixel bis zu vier zusätzliche Farbzustände modulieren. Mit dem SC-215-Zusatz wird das Gerät zum Scanner und Kopierer.





Xerox

Der Phaser 6200V/MN ist der teuerste vorgestellte Drucker - unter 3000 Franken gibt es von Xerox in Farbe nur den Solid-Ink-Printer Phaser 8200. Der stolze Preis rechtfertigt sich durch das hohe Druckvolumen: Werden die übrigen Modelle in der Tabelle für maximal 35'000 Ausdrucke pro Monat empfohlen, eignet sich der Phaser für bis zu 100'000 - Xerox sieht ihn in Arbeitsgruppen von 15 und mehr Mitarbeitern. Die Druckleistung ist mit 16 Seiten in Monochrom und Farbe beachtlich, und auch die Papierkapazität kann sich mit 500-Blatt-Kassette und 100-Blatt-Schacht sowie optionaler 1000-Blatt-Zusatzkassette sehen lassen.




Übersicht: 10 Netzwerkfähige Farblaser ab 2100 Franken im Direktvergleich



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