Interview mit Messeleiter Giancarlo Palmisani
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/02
Wie alle IT-Messen ist auch die iEX dieses Jahr nochmals beträchtlich geschrumpft. Ist das Thema Internet tot?
Wir sind von realistisch 280 Ausstellern ausgegangen, jetzt sind es 330. Das sehen wir vor allem auch angesichts der Wirtschaftslage als echten Erfolg und zudem als Beweis, dass das Thema Internet überhaupt nicht vorbei ist. Es ist sicher aus mit der New-Economy-Hysterie, aber das Internet bleibt Kernthema der "neuen IT", und die iEX ist hier die führende Schweizer Messe.
Wie sieht die Zukunft aus - wie lange gibt es diese Messe noch?
Die iEX steht vielleicht in Zukunft nicht mehr derart im Rampenlicht der Publikumsmedien, eben weil der Hype vorbei ist. Das ist aber ganz gut so: Die iEX ist ein Event für Profis, nicht für Surfer. Die "neue iEX" wird als immer weiter professionalisierte Fachmesse noch lange bestehen, zumal sie in der Branche eine hohe Akzeptanz geniesst - auch als Alternative und Ergänzung zur weniger fokussierten Orbit.
Die letzte Orbit litt unter Absagen und abwesenden Mainplayern. Fehlen auch bei der iEX heuer wichtige Aussteller?
Da haben wir ganz sicher weniger zu leiden. Es gibt ein paar Absagen, die aber alle kurzfristig oder aus Kostenüberlegungen erfolgt sind. Grundsätzliche Absagen gegen die iEX als solche haben wir überhaupt nicht - das Konzept von Messe und Kongress an drei intensiven Tagen zentral in Zürich findet breite Unterstützung.
Beobachten Sie bei den Ausstellern Verschiebungen im Themenschwerpunkt?
Das grosse Thema ist Systemintegration. Die iEX ist heute auch die Messe der Schweizer Systemintegratoren und damit direkt im Kern des echten, des grossen IT-Geschäfts angesiedelt. Webdesign ist weiterhin wichtig, steht aber nicht mehr so im Vordergrund wie auch schon.
Auf der iEX-Website fällt dieses Mal die deutliche Trennung von Ausstellung und Konferenz auf. Ist dies bloss verbesserte Benutzerführung, oder verbirgt sich mehr dahinter?
Das hat nur technische Gründe: Für die Messe setzen wir ein neues Websystem mit mehr Funktionen ein; für die Konferenz behalten wir das bisherige bei. Messe und Konferenz werden auch in Zukunft eine Einheit bleiben.
Wie viele Besucher erwarten Sie dieses Jahr?
Genaue Voraussagen möchte ich nicht machen. Wir brauchen zwischen 20'000 und 30'000 Besucher. Zur Erinnerung: Letztes Jahr waren es 28'000. Um das Ziel zu erreichen, haben wir keinerlei Einsparungen bei der Kommunikation gemacht - wir haben wie letztes Jahr 600'000 Konferenzbroschüren verteilt und eher mehr Inserate gemacht. Kurz: Wir tun alles, um den potentiellen Besuchern nahe zu bringen, dass die iEX ein Muss-Termin ist und bleibt.