Dedicated Hosting im Kommen
Bunte Ganzseiteninserate in deutschen IT-Zeitschriften verkünden schon seit langem das Hosting-Eldorado: Einen dedizierten Webserver gibt es bei einigen Hostern schon ab zwanzig Euro pro Monat; Angebote unter hundert Euro sind gang und gäbe. Bei Schweizer Webhostern sucht man vergleichbare Pakete meist vergebens. Erst wenige Anbieter offerieren dedizierte Webserver mit vollem Zugriff auf Root-Ebene in Form von preisgünstigen Standardpaketen – Dedicated Hosting gibt es zwar bei vielen Anbietern, meistens jedoch nur als Individuallösung zu Preisen von mehreren hundert Franken pro Monat.
Hauptgrund Gestehungskosten
Bei der Allschwiler Genotec Internet Consulting AG gibt es seit Ende 2003 ein ausgewachsenes Dedicated-Hosting-Programm mit Angeboten ab monatlich 99 Franken. Dafür erhält der Kunde einen LAMP-Server (Linux, Apache, MySQL, PHP) mit 2200-er AMD-Prozesssor, 512 MB RAM, 40 GB Harddisk und 70 GB Traffic pro Monat – preislich vergleichbar mit den Angeboten aus Deutschland. Die nächstbessere Konfiguration, ein P4-Rackmount-Server mit zwei Harddisks, kostet bereits 299 Franken pro Monat; laut Hofstetter, einer der Gründer und Geschäftsleiter von Genotec, ist dies in erster Linie durch die deutlich höheren Hardwarekosten bedingt. Genotec offeriert darüber hinaus auch Dedicated Server mit Windows oder Small Business Server, aufgrund der Lizenzkosten ebenfalls deutlich teurer als die einfache Linux-Variante.
«Einer der Hauptgründe, weshalb Dedicated Hosting in der Schweiz bisher selten angeboten wird: Viele Provider haben keine eigene Infrastruktur. Sie sind in einem Datacenter eingemietet, und es kommt teuer, in eine solche Mietstruktur einen dedizierten Server zu stellen» – so sieht es Roger Hofstetter. Genotec betreibt folgerichtig ein eigenes Datacenter und kann so eine Mischrechnung mit seinen Shared-Hosting-Angeboten machen. Für Hofstetter geht die Rechnung auf: «Unser Root Server für 99 Franken ist nicht etwa ein Lockvogelangebot. Der Preis ist kalkuliert und wirtschaftlich auch für uns interessant. Vor allem aber sind wir flexibel: Wenn einem Kunden das Shared Hosting nicht mehr genügt, müssen wir ihn nicht an einen andern Hoster verweisen.»