Urs Binder: Zeitungen im Internet - Content kostenpflichtig

Urs Binder: Zeitungen im Internet - Content kostenpflichtig

1. Oktober 2001 - Vor gut zwei Wochen machte eine Meldung die Runde, wonach der Tages-Anzeiger und die Basler Zeitung inskünftig kostenpflichtige Online-Abonnements anbieten wollen.
Artikel erschienen in IT Magazine 2001/34

Vor gut zwei Wochen machte eine Meldung die Runde, wonach der Tages-Anzeiger und die Basler Zeitung inskünftig kostenpflichtige Online-Abonnements anbieten wollen.



Webweit findet derzeit eine gewaltige Bereinigung statt, was die Bezugsmodi von sogenanntem Content anbetrifft. Musikpiraterie à la Napster wird schwieriger. Die bisher tsunamiartige Portalflut versiegt zusehends - es geht, nach dem umfassenden Misserfolg der Online-Werbung, wirtschaftlich auf die Länge schlicht nicht auf, riesige Informationsangebote Krethi und Plethi zum Nulltarif anzubieten. Nach Yellowworld macht nun auch SwissOnline die Portalschotten dicht; andere werden folgen. Und jetzt hören wohl auch die Zeitungen damit auf, den bisher frei zugänglichen Aktualitätsteil zur Gänze kostenlos aufs Web zu stellen? Ganz so schlimm wird es nicht kommen, denn das in Aussicht gestellte Online-Abo ist technisch und inhaltlich mit den Portal-News überhaupt nicht zu vergleichen.


Zusatzangebot oder Schluss mit Gratis?

Es ist noch nicht ganz klar, ob bisherige Gratisportale weitgehend oder völlig ersetzt werden sollen. Vermutlich wird der gratis publizierte Zeitungsanteil mit der Zeit etwas schrumpfen, im wesentlichen aber dürften die Online-Abonnements eher eine zusätzliche Option sein, die abseits ansässigen Menschen wie zum Beispiel Auslandschweizern oder steinschlaggefährdeten Bergbauern die ansonsten erschwerte Zeitungslektüre ermöglicht. Im Gegensatz zum Web-Portal bietet das Online-Abo nämlich nicht bloss eine eingeschränkte Auswahl von News und kürzeren Artikeln der Printausgabe, sondern deren vollständigen Inhalt im Original-Layout samt Bildern und Inseraten. Neben der Weltaktualität und dem Leitartikel kann die Leserin in Djibouti also auch regelmässig die Giaccobo-Kolumne geniessen, und sie ist über das tagesfrische Luxemburgerli-Sonderangebot bei Sprüngli auf dem Laufenden.



 
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