Finanzkrise als Chance

Auch die IT-Dienstleister im Bankensektor sind von der Finanzkrise betroffen. Doch die Lage ist nicht so prekär, wie vermutet.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/19

     

Die Comit, eine Tochter von Swisscom IT Services, sieht die Finanzkrise als Chance, auch wenn man die ganze Angelegenheit «sehr ernst nehme», wie CEO Marcel Walker erklärt. Unternehmen, die ein klares Bild davon haben, was sie anbieten wollen und was nicht, hätten gute Chancen, trotz tieferen IT-Budgets und verstärkten Vorschriften wie Frühwarn­systemen. Walker sieht die Comit hier sehr gut aufgestellt, da man marktgerechte Services anbiete. Ausserdem sei man als SCIS-Tochter gut positioniert, und da die Comit schon seit rund
30 Jahren im Markt sei, könne man zudem auf eine breite Kundenbasis zählen.





Man müsse die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Comit also differenziert betrachten. Das Beratungsgeschäft leide momentan sicherlich, neue Mandate würden restriktiver vergeben. Allerdings mache das Consulting nur einen kleinen Teil des 300-Millionen-Franken-Umsatzes von Comit aus, so Walker. Das Betriebsgeschäft werde allerdings nicht tangiert. Als Schweizer Marktführer bei der Integration von Standard-Bankenlösungen verzeichne man keine negativen Auswirkungen im Kerngeschäft. Gerade die Regional- und Kantonalbanken haben gemerkt, dass man mit standardisierten KernBanken-Lösungen die IT-Ausgaben reduzieren könne. So wird die Comit laut Walker in nächster Zeit Avaloq bei der Baloise Bank SOBA sowie der Aargauischen und der Basellandschaftlichen Kantonalbank implementieren.





Des weiteren haben die Bank der AXA Winterthur und die Avance-Bankengruppe (SwissRegioBank, Alpha Rheintal Bank und Bank CA St.Gallen) die Comit mit der Integration von Finnova beauftragt. Und auch für die Migrosbank setze man im nächsten Jahr ein Finnova-Projekt um. Auch bei der Internationalisierung will die Comit, trotz der Krise, nicht zurückschrauben. Vielmehr wolle man dort überproportional wachsen, so Walker. Man sei sich aber auch bewusst, dass man dafür ein grosses Durchhaltevermögen brauche. Heute sei jeder siebte Comit-Mitarbeiter in einer Niederlassung im Ausland tätig, in drei bis fünf Jahren soll es aber bereits jeder dritte sein. Und auch wenn die momentane Migrationswelle der Regional- und Kantonalbanken vorbei sein wird, will die Comit weiter wachsen. Dabei setze man unter anderem auf den Versicherungs-Sektor. Die Comit will bereit sein, wenn die Zeit reif sei für Standardlösungen. Trotz allem werde aber auch die Comit in den nächsten 12 bis 24 Monaten vorsichtig operieren.

(abr)


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