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ooXML ist ISO-Standard


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/07

     

Seit dem 2. April ist Microsofts neues Dokumenteformat Open Office XML (ooXML) offiziell ISO-Standard. Für Microsoft bedeutet das unter anderem eine bessere Position beim Verkauf seiner Office-Büroprogramme, zum Beispiel an Regierungen und Behörden. Sie setzen bei ihrer Beschaffung nämlich zunehmend auf standardisierte Formate.

Für Microsoft geht damit ein langer Kampf zu Ende. In einer ersten Abstimmung im September hatte ooXML zwar genügend «Ja»-Stimmen, scheiterte aber an der Zweidrittelsmehrheit unter den 87 Mitgliedsländern, die für eine ISO- Standardisierung notwendig ist. In der Neuauflage stimmten nun nur noch knapp 16 Prozent dagegen.


Das ooXML-Format konnte also im letzten halben Jahr noch einige ISO-Mitglieder «bekehren». Laut Beobachtern haben sich beispielsweise die zuvor negativ gesinnten oder unentschlossenen Länder Norwegen, Dänemark, Finnland, Irland, Grossbritannien und Südkorea nun für ein «Ja» entschieden.

Die ooXML-Gegner, darunter die Organisation NO OOXML an vorderster Front, bezweifeln, dass diese Meinungswechsel ganz freiwillig passierten. Tatsächlich tauchten in den letzten Tagen Berichte über Unregelmässigkeiten bei den Abstimmungsprozessen auf. So wurde unter anderem ein formeller Protest gegen Norwegens Befürwortung eingelegt. Bei der dortigen Abstimmung, die zu einem «Ja» führte, sollen angeblich nur zwei Parteien für ooXML, 21 dagegen gestimmt haben.
Die EU, ein bekannter Microsoft-Antipode, nimmt sich nun dieser Sache an: Laut «The Register» wird die EU-Kommissarin Neelie Kroes die ganze Angelegenheit im Rahmen des jüngsten Wettbewerbsverfahrens noch einmal genau unter die Lupe nehmen. (mv)


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