

Die "NZZ am Sonntag" hat in seiner gestrigen Ausgabe ein Interview mit Didier Lombard, dem abtretenden Chef von France Télécom, abgedruckt. Unter anderem ist in diesem Interview nachzulesen, dass Lombard nicht von Auflagen seitens der Weko bezüglich der Übernahme von Sunrise durch Orange ausgeht. Man könne die Intensität des Wettbewerbs nicht an der Zahl der Anbieter messen – für die Schweiz sei es besser, zwei Akteure zu haben, die viel investieren, anstatt einen dominanten Marktplayer. Ausserdem stellt er in Aussicht, dass der Konsument ab dem ersten Tag von der neuen Marktsituation profitieren soll – sowohl beim Preis als auch bei den Angeboten. Konkret stellt Lombard in Aussicht, dass Orange- und Sunrise-Kunden nach der Fusion von Preissenkungen bei den europäischen Roaming-Tarifen profitieren werden. "Der Datenverkehr im Ausland wird im Durchschnitt um 75 Prozent günstiger", so Lombard gegenüber der "NZZ am Sonntag". Ausserdem werde man Bündel-Angebote bestehend aus Internet, Festnetz und Mobilfunk lancieren.
Angesprochen auf die vergleichsweise hohen Mobilfunkpreise in der Schweiz stellt Lombard in Aussicht, dass diese auch künftig jährlich um 6 bis 8 Prozent sinken werden. Er will zudem auch ein TV-Angebot lancieren – "möglichst bald", ohne aber einen genauen Zeitpunkt zu nennen. Ebenfalls ein Thema könnte ein eigenes Glasfasernetz werden.
Angesprochen auf seinen Rücktritt machte Lombard im Rahmen des Interviews klar, dass dieser nichts mit den tragischen Selbstmorden beim Mutterhaus zu tun habe (Swiss IT Reseller berichtete). Man werde in Kürze ein neuer Unternehmensprojekt vorstellen, dass sich über mehrere Jahre hinzieht und einen neuen Rahmenvertrag für die Mitarbeiter beinhaltet. Es sei sinnvoll, dass dieses von Anfang an in den Händen seines designierten Nachfolgers liege.
Im Rahmen des Interviews schreibt die "NZZ am Sonntag" zudem, dass das Orange-Mutterhaus France Télécom gemeinsam mit der EPFL eine Forschungsstätte in Lausanne plant, welche sich um Fragen der Datensicherheit, Netze und Schnittstellen kümmern soll. Weltweit betreibt France Télécom 17 solcher Forschungsstätten.
(mw)