Comfone bringt wVoIP-Dienst
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/04
Für Comfone-CEO Oscar Derrer ist der Fall klar: Entweder verpassen die Mobilfunk-Anbieter den Anschluss und verlieren ihre Klientel an Skype und Konsorten — oder sie steigen selber ins wVoIP-Geschäft (wireless VoIP) ein und schliessen Roaming-Abkommen mit WLAN-Hotspot-Betreibern.
Ganz uneigennnützig ist diese Prognose, die Derrer am GSM World Congress in Barcelona abgegeben hat, nicht. Denn der Berner Roaming-Spezialist Comfone, deren Gründer, Mitbesitzer und Verwaltungsratspräsident der «Mobilfunkpapst» Walter Heutschi ist, plant auf das zweite Quartal 2006 die Einführung eines kommerziellen wVoIP-Dienstes für Mobilfunkanbieter. Diese unterzeichnen mit Comfone die entsprechenden WLAN-Roaming-Abkommen und müssen deshalb für wVoIP keine zusätzlichen Investitionen in ihre Netze tätigen.
Die Anwender, die über ein Dual-Mode-GSM/WLAN-Handy verfügen, können dann auch über private und öffentliche Hotspots über ihre normale Telefonnummer erreicht werden und selber telefonieren. Die Identifikation und die Abrechnung erfolgt dabei über die SIM-Karte. Der Comfone-Dienst sieht für die Mobilfunkbetreiber so aus, als ob die User über ein ausländisches GSM-Netz roamen würden. Die Anwender wiederum sollen von tieferen Tarifen dank WLAN profitieren. Sunrise testet gegenwärtig in Feldversuchen den wVoIP-Dienst von Comfone.