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Beim Lügen muss gedacht werden


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/18

     

Lügendetektoren können mittlerweile auf eine rund 80-jährige Karriere zurückblicken. Allerdings sind die herkömmlichen Polygraphen, die unter anderem Blutdruck, Puls und Atmung messen, gar nicht über jeden Zweifel erhaben. Dieses Defizit wollen jetzt Daniel Langleben und seine Forscherkollegen von der Universität von Pennsylvania mit einem Spezialalgorithmus behoben haben. Zumindest in 99 Prozent der Testfälle habe ihre Entwicklung auf der Basis der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) funktioniert und Lügen von wahren Aussagen unterscheiden können, beteuern sie gegenüber dem Wissenschaftsmagazin «Nature».
Das fMRT-Verfahren wird bei der Erforschung von kognitiven Vorgängen schon seit einigen Jahren eingesetzt. Gemessen wird dabei der Sauerstoffgehalt im Blut, woraus Rückschlüsse auf die Aktivität von Hirnzellen in bestimmten Mikroregionen gewonnen werden können. Vereinfacht gesagt: Je mehr Sauerstoff im Blut, desto aktiver sind die Neuronen an diesem Ort – desto mehr wird also gedacht.
Zur Untermauerung ihrer These zeigten Langleben und seine Leute diversen Testpersonen eine Spielkarte. Danach wurden die Probanden in einen Hirnscanner geschoben. Hier wiederum wurden ihnen verschiedene Karten gezeigt, wobei sie jeweils Ja oder Nein drücken mussten auf die Frage, ob das die anfänglich gezeigte Karte sei. Bei Lügen zeigte der Frontallappen eine erhöhte Aktivität. Lügen sei anstrengender als die Wahrheit zu sagen – und verstärktes Denken könne
mit fMRT eben nachgewiesen werden, begründen die Forscher
ihre Trefferquote.




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