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Blitzschnelle vierte Generation


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/17

     

Bis zur kommerziellen Mobilkommunikation der vierten Generation (4G) ist es zwar noch einige Jährchen hin, der japanische Funkriese NTT DoCoMo ist aber bereits fleissig am Testen. So experimentierte er kürzlich mit hoch aufgelösten Videos, die drahtlos in einem 20 Stundenkilometer schnellen Auto empfangen werden konnten. Bei dieser Geschwindigkeit lag die Übertragungsrate immerhin bei satten 100 MBit pro Sekunde, im Ruhezustand konnte das 4G-Gerät gar 1 GBit pro Sekunde empfangen. Zum Vergleich: DoCoMos gegenwärtiges 3G-Netz liefert eine Download-Rate von 384 Kbps.
Die Tricks hinter den japanischen Hochleistungstests heissen VSF-Spread OFDM (Variable-Spreading-Factor Spread Orthogonal Frequency Division) und MIMO-Multiplexing (Multiple-Input/Multiple-Output). Bei ersterem wird der Downlink mittels verschiedener Frequenzen beschleunigt, die jeweils denselben Datenstrom schicken. Mit letzterem werden Daten über verschiedene Routen durchs Netz geschleust, was die Kapazität erweitert.
Obwohl die Testergebnisse von DoCoMo auf den ersten Blick eindrücklich sind, weisen sie einen entscheidenden Mangel auf: Sie beruhen nicht auf internationalen Standards. Denn ohne solche Übereinkünfte, darin sind sich die Kenner der Materie einig, wird 4G nicht vom Fleck kommen. «Das kann niemand alleine durchziehen», gibt beispielsweise der Kommunikationsexperte Lajos Hanzo von der britischen Southampton University zu bedenken.




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