Eine DVD mit fast einem TByte Speicherplatz
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/12
Die Speicherspezialisten von Iomega entwickeln eine Technik, mit der im Vergleich zu heute 40 bis 100 Mal so viele Daten auf einer DVD (Digital Versatile Disc) untergebracht werden können. Gegenwärtig hat eine DVD eine maximale Speicherkapazität von 8,5 GByte. Die nächste Generation, an der Toshiba, NEC und Sanyo mit ihrer HD-DVD und Sony mit ihrer Konkurrenzlösung Blu-Ray Disc arbeiten, fasst dann rund 85 GByte. Iomega will mit ihrer AO-DVD (Articulated Optical DVD) diesen Umfang jetzt noch einmal verzehnfachen. Dabei werden die Nano-Erhöhungen und -Vertiefungen auf der Scheibenoberfläche extrem dicht gepackt und die «Gebirgsketten» in jeweils leicht verschobenen Winkeln angeordnet. Diese unterschiedlichen Winkel werden «gelesen», nachdem ein Lichtstrahl von diversen Ketten abgelenkt worden ist. Im Idealfall könnten so auf einer AO-DVD mehr als 800 GByte Platz finden – die Terabyte-Grenze wäre also nicht mehr weit. Laut dem Iomega-Cheftechnologen Fred Thomas tüfteln seine Forscher jetzt an einer Reihe von Mechanismen für die hochpräzise Änderung des Status eines gerichteten Lichtstrahls. Die grösste Herausforderung sei dabei die Entwicklung von entsprechenden Hochfrequenz-Lasern.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgen auch Wissenschaftler am britischen Imperial College in London. Teamchef Peter Török ist sogar überzeugt, dass seine Technik noch effizienter ist als diejenige von Iomega. Allerdings gibt er unumwunden zu, dass ein eventueller kommerzieller Erfolg nicht von den Forschern abhängig ist, sondern schlicht und einfach von
den Entscheidungsträgern in Hollywood.