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Hühner zum Anfassen – übers Internet


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/11

     

Eine Forschergruppe am Mixed Reality Lab an der National University of Singapore widmet sich einem ganz exzentrischen Projekt. Sie haben ein System entwickelt, mit dem sich Tiere – und dereinst wohl auch Menschen – übers Internet in Echtzeit berühren und streicheln lassen. Prototypisch haben sie es an einem Huhn getestet. Dabei befindet sich eine Puppe in Gestalt eines solchen Vogels auf einem beweglichen Tisch neben dem Computer. Wenn das System eingeschaltet wird, beginnt sich die Attrappe analog zu den Bewegungen eines echten Huhns, das von einer Webkamera gefilmt wird, zu regen. Wird die Puppe jetzt gekrault, spürt das lebendige Federvieh exakt dieselben Berührungen am eigenen Leib.






Dafür sorgen Berührungssensoren an der Attrappe, die über Funk die taktilen Daten an den PC senden. Dieser leitet sie via Internet zu einem Rechner in der Nähe des leibhaftigen Huhns. Der wiederum aktiviert ebenfalls per Funk kleine vibrierende Motoren, die sich in einem federleichten haptischen Jackett befinden, das dem Tier übergezogen wurde.
«Dies ist das erste Mensch-Geflügel-Interaktionssystem, das je entwickelt wurde», will Forschungsleiter Adrian David Cheok festgehalten haben. Allerdings soll es nicht dabei bleiben. Vielmehr will er, dass sein System künftig Haustierhaltern zugute kommt, die das Pech haben, ausgerechnet auf ihre Lieblinge allergisch zu reagieren. Oder Polizisten, die ihre Hunde mittels Berührungsbefehlen fernsteuern wollen. Oder Zoobesuchern, die endlich einmal einen Löwen oder Bären kraulen möchten. Oder...



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