Vor 20 Jahren
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/10
Im Kanton Basel-Stadt werden die beiden rivalisierenden Stadt-Informationssysteme zusammengeführt. Auf Druck des Wirtschafts- und Sozialdepartements arbeiten die «Basler Zeitung» und die Gruppe «Basel elektronisch» nun gemeinsam an der Videotex-Plattform «City-Guide Basel». Das Angebot umfasst Informationen zu Veranstaltungen, Dienstleistungen, Tourismus,
Museen, Medien und Stadtgeschichte sowie Orientierungshilfen und «zum Teil auch ungewöhnliche» Hinweise auf stadtbekannte Personen und Ereignisse. Der «City-Guide Basel» wird laufend erweitert und kann von Videotex-Abonnenten sowie an ausgewählten Standorten auch von der breiteren Öffentlichkeit genutzt werden.
Der PC-Bauer Compaq hat hochfliegende Ambitionen. Er will im Geschäft mit 16-Bit-Rechnern weltweit klar die Nummer Zwei hinter IBM werden. Laut Europa-Chef Eckhard Pfeiffer muss Compaq deshalb auf dem Alten Kontinent mindestens einen Marktanteil von zehn Prozent erobern. Zusätzlichen Schub in diese Richtung versprechen sich die Texaner von den beiden IBM-AT-kompatiblen Modellen «Deskpro 286» und «Portable 286». Sie basieren wie die PCs von Big Blue auf dem Intel-Prozessor 80286, der jedoch in den neuen Compaq-Geräten mit einer Taktrate von 8 MHz arbeitet, während die IBM-Rechner noch mit 6-MHz-Prozessoren bestückt sind. In den jeweiligen Grundkonfigurationen kosten beide Compaq-Modelle rund 18'000 Franken.
Die französische Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, das die Vervielfältigung von Softwareprogrammen komplett verbietet. Bislang wurde den Galliern immerhin noch gestattet, Kopien für den Eigengebrauch herzustellen. Nur die Vervielfältigung zwecks Weiterverkauf war verboten. Szenekenner und Branchen-Insider sind jetzt gespannt darauf, wie es die Behörden anstellen wollen, dem verschärften Gesetz Nachdruck zu verleihen.
Die auf Minicomputer spezialisierte Digital Equipment Corporation (DEC) will mit ihrer soeben angekündigten MicroVAX II einen Rechner entwickelt haben, der die Zukunft des Unternehmens langfristig sichern und bald schon 20 Prozent des Gesamtumsatzes einspielen soll. Die Maschine wird von einem eigens dafür entwickelten Prozessor angetrieben, der immerhin 90 Prozent der Leistung einer mittelgrossen VAX11/780 bringen soll. Die MicroVAX II versteht sich mit dem Betriebssystem MicroVMS, der Unix-Version Ultrix-32m und VMS-ELN für Echtzeitanwendungen. Über sogenannte Internet-Protokolle kann das DEC-Gerät auch mit Rechnern anderer Hersteller wie beispielsweise IBM kommunizieren. Der Einstiegspreis für die MicroVAX II liegt bei rund 100'000 Franken.
Apple ist mit seinem Lisa-Rechner definitiv gescheitert – und sieht das jetzt auch selber ein. Auf den Sommer 1985 wird die Produktion des 1983 lancierten Desktops eingestellt. Die Lisa-Verkäufe blieben von Anfang an unter den Erwartungen, weil der Computer eindeutig zu teuer ist, zu wenig Leistung bringt und kaum Anwendungen darauf laufen. Auch der Versuch von Apple, Lisa nach dem Erfolg des 1984 lancierten Mac in Macintosh XL umzutaufen und den Preis von ursprünglich 10'000 auf 4000 Dollar zu senken, fruchtete nichts. Potentielle Käufer liessen sich dadurch nicht täuschen. Nachdem 1984 schon die Produktion des Apple III eingestellt wurde, muss Firmenchef John Sculley jetzt voll und ganz auf den echten Macintosh setzen.