Microsoft beschleunigt endlich mit 64 Bit

Eine Zangengeburt war's – jetzt ist das 64-Bit-Windows für AMD und Intel da.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/09

     

Was lange währte, soll endlich gut werden. Mit rund anderthalbjähriger Verspätung sind die 64-Bit-Versionen von Windows Server 2003 und Windows XP Professional ab sofort erhältlich. Microsoft-Boss Bill Gates nutzte die diesjährige Windows Hardware Engineering Conference (WinHEC) in Seattle als Bühne für den offiziellen Launch seiner x64-Betriebssysteme. Mit dem Anhängsel x64 signalisieren die Redmonder, dass sich die jüngsten Windows-Versionen nun mit den 64-Bit-Architekturen der Prozessoren von AMD (Opteron und Athlon) und von Intel (Xeon und Pentium) verstehen. Eine 64-bittige Windows-Version für Intels High-End- Prozessor Itanium bietet Microsoft bereits seit längerem an.


Nicht im Regal

Auf dem x64-Windows laufen auch die bestehenden 32-Bit-Applikationen. Laut Herstellerangaben sollen sie auf der x64-Plattform sogar etwas mehr Leistung bringen als auf dem 32-Bit-Windows. Die x64-Betriebssysteme kommen nicht in die Regale, sondern werden beim Kauf eines 64-Bit-Rechners mitgeliefert. Wer jetzt schon einen solchen besitzt und darauf ein 32-Bit-Windows-XP fährt, kann dieses bis zum 31. Juli gratis gegen ein entsprechendes x64-Betriebssystem eintauschen. Generell gebe es preislich keinen Unterschied zwischen den jeweiligen 32- und 64-Bit-Windows-Versionen, verspricht Microsoft.


Ein Übergangs-OS

Gates betonte an der WinHEC, dass der Umstieg von 32 auf 64 Bit weniger schmerzhaft sein werde als derjenige von 16 auf 32 Bit. Sicher ist, dass die x64-Serverversion kurzfristig eine stärkere Akzeptanz finden wird als das XP-Pendant. Das liegt einerseits daran, dass die Hardware-Hersteller das entsprechende Desktop-Massengeschäft im Gegensatz zum Server-Business noch nicht lanciert haben. Andererseits fehlen noch die attraktiven und somit massentauglichen 64-Bit-Applikation für Tischrechner.
Zudem sind noch längst nicht alle bestehenden Treiber auf 64-Bit getrimmt worden. Bislang wurden laut Microsoft rund 16'000 Treiber auf die Architektur portiert. Windows XP x64 kann also mit Fug und Recht als Übergangs-OS angesehen werden – geeignet für Workstation-Benutzer mit einem enormen Rechenbedarf wie Grafiker und Ingenieure. Das erste 64-Bit-Massenbetriebssystem aus dem Hause Microsoft dürfte das auf Ende 2006 angesagte Longhorn sein.




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