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3D-Drucker baut sich selber

Der Brite Adrian Bowyer will mit dem RepRap das Rapid Prototyping in die Heimwerkstatt bringen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/07

     

Wenn es nach Adrian Bowyer geht, steht im 3D-Printing eine veritable Revolution unmittelbar bevor. Der Forscher arbeitet an der Universität im britischen Bath und tüftelt dort am «Self Replicating Rapid Prototyper», kurz RepRap genannt. Der 3D-Drucker soll nicht nur imstande sein, allerlei Komponenten und Ersatzteile in Windeseile nachzubauen, sondern auch gleich sich selber. Damit will Bowyer die Kosten für 3D-Drucker senken und dafür sorgen, dass sich theoretisch jeder Haushalt eine solche Wundermaschine leisten kann.




3D-Printing – oder eben «Rapid Prototyping» – wurde Mitte der neunziger Jahre heiss diskutiert. Der «Drucker» baut dabei nach einem im Computer gespeicherten Plan Schicht für Schicht ein Objekt zusammen – entweder mit Hilfe eines Lasers oder mit alternierenden Leimschichten. Das Problem ist allerdings, dass ein 3D-Printer heutzutage immer noch rund 25’000 Dollar kostet – viel zu viel für den Hausgebrauch also.
Diesen Preis will Bowyer mit seinem sich selbst reproduzierenden RepRap nun dramatisch senken. Er will herausgefunden haben, wie er nicht nur Plastikteile, sondern auch stromleitende Materialien ohne Laser dreidimensional drucken kann – die Hauptvoraussetzung dafür, dass sich RepRap beliebig oft und kostengünstig selber herstellen kann. Bowyer verwendet dabei eine Legierung aus Wismut, Blei, Zinn und Kadmium mit einem tiefen Schmelzpunkt. Diese kann aus einer erhitzten Spritze auf den Kunststoff aufgetragen werden, der ebenfalls von RepRap «gedruckt» wird.






Laut Bowyer soll die Maschine alle Teile selber herstellen – mit Ausnahme der Mikroprozessoren und der Schmierfette. Diese werden nach der Produktion der Bauteile appliziert. RepRap wird sich selber nicht zusammensetzen können, aber Bowyer ist zuversichtlich und glaubt, dass die meisten Leute Spass daran haben, die Komponenten von Hand zusammenzubauen. Damit mag er in Grossbritannien richtig liegen, sind doch die Bewohner des Vereinigten Königreichs für ihre Heimwerkermanie bekannt. Ob der RepRap dereinst kommerziell abhebt, bleibt aber abzuwarten. Das diesbezügliche Hauptargument ist der Preis. Laut Bowyer soll seine sich selber bauende Maschine bloss noch 500 Dollar kosten.



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