Teenager ringt Polymer-Roboter nieder


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/06

     

Der erste Wettkampf im Armdrücken, bei dem drei Roboter im kalifornischen San Diego gegen ein Wesen aus Fleisch und Blut antraten, endete für die Maschinen desaströs. Klare Siegerin war die einheimische Mittelschülerin Panna Felsen, die sich selbstkritisch als «Schwächling» einschätzt. Der Grund für die Schlappe der Roboter liegt in der noch unausgereiften Technik mit nichtsdestotrotz zukunftsträchtigen Materialien. Bei dem von den Jet Propulsion Labs organisierten Kampf ging es nämlich um erste Tests mit elektroaktiven Polymeren (EAP). Das sind leichte Kunststoffe, die ihre Form verändern, wenn sie entweder mittels Chemikalien oder durch elektrische Impulse aktiviert werden. Dereinst sollen EAP-Roboterarme in der Lage sein, «den stärksten Mann der Welt» zu schlagen, wie sich Yoseph Bar-Cohen von Jet Propulsion ausdrückt. Dann soll die EAP-Technik nicht nur der Robotik, sondern auch der Prothetik zu einem Entwicklungssprung verhelfen.






Bis dahin ist der Weg allerdings noch weit und steinig. Das belegen die Zeiten, die Panna Felsen brauchte, um die künstlichen Arme auf die Tischplatte zu drücken: 24 Sekunden in Kampf eins, 4 Sekunden im zweiten und gerade noch deren 3 gegen den dritten Roboter. Übrigens: Mit von der Partie war in San Diego auch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Sie belegte mit ihrem EAP-Elaborat Rang zwei, wurde also von Felsen in vier Sekunden gebodigt. Die Materialforschung darf weitergehen.




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