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Gemeinde-IT: Jede für sich

An den Telematiktagen war erstmals ein ganzer Tag für IT und E-Government in den Gemeinden reserviert.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/05

     

Die Telematiktage 2005, die vom
1. bis 4. März auf dem Berner BEA-Gelände über die Bühne gingen, wurden im Vergleich zu den Vorjahren um einen Tag verlängert. Dieser stand ganz im Zeichen der Gemeinde-Informatik – angesichts des helvetischen Hyperföderalismus und den daraus resultierenden Hindernissen für eine konsistente E-Government-Strategie ein hochaktuelles und auch brisantes Thema. So stellte Jürg Römer, der Delegierte für die Informatikstrategie des Bundes, gleich zu Beginn die provokative Frage: «E-Government – läutet das elektronische Totenglöcklein des Föderalismus?» Angesichts der Tatsache, dass die Schweiz im europäischen E-Government-Benchmarking abgeschlagen auf Platz 15 zu finden ist, forderte Römer deshalb die rasche und ernsthafte Aufnahme einer «Grundsatzdebatte».






Vor dem Hintergrund der 26 unterschiedlichen Kantons- und Hunderten von verschiedenen Gemeinde-Lösungen wäre es – vor allem auch aus Kostengründen – sicher zu begrüssen, wenn Stände und Kommunen zumindest im E-Government über den eigenen föderalistischen Schatten springen könnten. Die allgemeine Atmosphäre und die diversen Einzelpräsentationen am Gemeinde-Event der Telematiktage lassen allerdings Zweifel am rechtzeitigen Gelingen einer derartigen Selbstüberwindung aufkommen. So demonstrierte beispielsweise Peter Scholl, Gemeindeverwalter im bernischen Moosseedorf, zusammen mit Michael Hänzi, Mitinhaber von Talus Informatik, eine gehostete Lösung, während Heinz Senn, Gemeindepräsident von Oftringen (AG), stolz sein integriertes Inhouse-System auf der Basis der Evidence-Software von Glaux Soft zeigte. Auch die informellen Mittagspausen-Gespräche mit diversen Gemeindevertretern und E-Government-Kennern liessen nicht darauf schliessen, dass sich am teuren Alleingang der 2800 Schweizer Kommunen innert nützlicher Frist etwas ändern könnte.



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